Wolfgang Stahl ist neuer Weinährer Schützenkönig, Schützenkönigin ist Anneliese Trostmann. Beide gingen als Sieger aus dem Königsschießen hervor, das der Weinährer Schützenverein traditionell am Vatertag auf seiner Schießanlage an der Miedziankit ausrichtet. Während Wolfgang Stahl mit dem 38. Schuss den Ring von der Stange holte, musste Anneliese Trostmann dafür 45 Mal den Abzug betätigen.
Zehn Schützen kämpften um die Königswürde; nach 20 Schuss hatten sich sechs Mann für das Stechen qualifiziert. In der achten Stechserie stand schließlich der neue Schützenkönig fest. Bei den Damen waren in diesem Jahr nur zwei Personen angetreten, so dass sich schon nach rund 30 Minuten die Vorjahressiegerin die Königinnen-Kette umlegen durfte.
Bereits am Vormittag hatten die Weinährer Schützen mit dem Trophäenschießen auf einen 16-mm-Adler auf Scheibe begonnen. Den rechten Flügel erlegte Bastian Salzwedel mit dem 41. Schuss, den linken Flügel Anke Trostmann-Ramseger mit dem 54. Schuss. Den Schwanz erlegte Anneliese Trostmann mit dem 21., den Rumpf Wolfgang Stahl mit dem 27. und den Kopf Josef Kaufmann mit dem 32. Schuss.
Wenn der 1961 gegründete Schützenverein Weinähr im Jahr 2011 sein 50. Jubiläum feiert, dürfte er seine beste Zeit schon lange hinter sich haben, wie Vereinsvorsitzender Reinhard Trostmann mit Bedauern, aber durchaus realistisch einschätzt. Ganze 28 Mitglieder zählt der Weinährer Traditionsverein derzeit noch, gerade einmal vier bis fünf von ihnen sind noch aktiv dabei. Zu wenig, um in höheren Klassen noch mitzuschießen, denn dort müssen mindestens fünf Schützen oder Schützinnen als Mannschaft gemeldet werden. Um überhaupt noch bei hochkarätigen Wettkämpfen antreten zu können, sind die derzeit erfolgreichsten Weinäher Schützen, Heiko Trostmann und Florian Schliemann – beide schießen Luftpistole in der Landesoberliga -, bei anderen Vereinen gemeldet. Heiko Trostmann schießt in Heistenbach, Florian Schliemann ist in Holzappel aktiv. Es gab aber auch Zeiten, da stellte der Weinährer Schützenverein mit Heiko Trostmann den Dritten bei rheinland-pfälzischen Meisterschaften oder auch mehrfach einen Kreismeister, berichtet Reinhard Trostmann. Sogar in die Bezirksklasse sei der Schützenverein Weinähr schon aufgestiegen.
Das liegt lange zurück, und ob die Weinährer Freunde des Schießsports an die alten Zeiten jemals wieder anknüpfen können, steht laut Trostmann in den Sternen. „Uns fehlt einfach der Nachwuchs, denn die Jugend sitzt lieber am Computer, als sich für den Weinährer Schützenverein zu interessieren.“ Dabei gilt der Schießsport als Hochleistungssport, der besonders die Konzentrationsfähigkeit fördert. Manche Pädagogen halten es sogar für sinnvoll, Schüler mit Konzentrationsschwächen an den Schießstand zu schicken. Ein solches Projekt hatte vor Jahre eine Diezer Schule zusammen mit einem heimischen Schützenverein angeboten.