Rathaus-Sanierung teurer als geplant
9. Juni 2008
Die für dieses Jahr geplante Sanierung der stellenweise maroden Fassade des Weinährer Rathauses (Foto) wird voraussichtlich auf zwei Jahre gestreckt werden müssen, weil die Kosten mit 9200 Euro den Haushaltsansatz von 6000 Euro deutlich überschreiten. Der Gemeinderat hat deshalb am Montagabend beschlossen, zunächst nur das Traufgesims erneuern zu lassen und die notwendigen Maler- und Verputzarbeiten auf das kommende Jahr zu verschieben. Berthold Schuck (SPD), der zu Beginn der Sitzung von Ortsbürgermeister Mathias Schliemann als Nachrücker für den zurückgetretenen Dieter Gensmann neu in den Gemeinderat aufgenommen worden war, übte deutliche Kritik an Baumängeln aus der Vergangenheit, die nicht hinreichend kontrolliert und dokumentiert worden seien. Die vor 14 Jahren Verantwortlichen in der Bauverwaltung der Verbandsgemeinde, so Schuck“, hätten „kläglich versagt“.
An verschiedenen Stellen des Rathauses sei „Murks hoch drei“ gemacht worden. So seien zum Beispiel nur Schilfmatten an die Giebelwand genagelt worden. Auch bestehe weiterhin die Frage, ob im Speicher mit Formaldehyd belastete Spanplatten verbaut worden seien.
Nach kurzer Diskussion folgte der Gemeinderat einer Empfehlung des Bauausschusses, nämlich das Traufgesims noch in diesem Jahr und die restlichen Arbeiten im kommenden Jahr zu erledigen. Bürgermeister und Beigeordnete wurden ermächtigt, den Auftrag für die Reparatur des Traufgesims für geschätzte 3000 Euro zu vergeben, wobei nach Angaben des Bauausschuss-Vorsitzenden Christoph Linscheid noch weitere Angebote eingeholt werden sollen.
Weiterhin fasste der Gemeinderat einen Beschluss, eine Spende in Höhe von 200 Euro sowie von 100 Arbeitsstunden des Weinhauses Treis für die Gestaltung des Dorfplatzes anzunehmen.
Voraussichtlich im September soll es – so ein weiterer Ratsbeschluss – ein „Abschiedsfest“ für die alte Schule geben, bei dem unter anderem alte Schulsachen versteigert werden sollen. Bei dieser Gelegenheit, so Ortsbürgermeister Mathias Schliemann, sollen auch Zeugnisse an Weinährer und ehemalige Weinährer übergeben werden, die in dem Gebäude noch gefunden worden seien. In Kürze soll bereits mit dem Ausräumen der alten Schule begonnen werden. Weiterhin ist geplant, Steine mit Gravur des eigenen Namens zu verkaufen, die dann auf dem Dorfplatz verbaut werden.