Ein Hochsommertag im April
28. April 2007
Ein Sommertag im April, so lässt sich der heutige Tag in Weinähr zusammenfassen. Bereits am Vormittag trieb die Sonne von einem strahlend blauen Himmel das Quecksilber unbarmherzig in die Höhe. In Weinährer Gärten brummten die Motoren der Rasenmäher, nachdem in aller Frühe der ein oder andere Gartenbesitzer bereits mit dem Gartenschlauch seine Blumen und Pflanzen getränkt hatte. Um die Mittagszeit stieg der erste Rauch von Holzkohlegrills auf, am Nachmittag legte sich eine schläfrige Ruhe über das Dorf, so wie an einem heißen Hochsommertag. Durchbrochen nur von dem Kreischen einiger Motorsägen oder dem freudigen Rufen von Kindern (Foto!), die hin und wieder Abkühlung im Gelbach suchten.
Manchem Gartenbesitzer bereitet die gegenwärtige Trockenheit jedoch ebenso Sorge wie den heimischen Landwirten, vor allem den Weinährer und Obernhofer Winzern, denn die Rebstöcke, vor allem junge Pflanzen,  dürsten nach einer ordentlichen Dusche von oben. Das Düngen des Rasens ist angesichts der seit Wochen andauernden Trockenheit derzeit nicht möglich, und selbst die Wasservorräte in Zisternen und Regenfässern gehen allmählich zur Neige. Die ersten Gartenbesitzer haben bereits damit begonnen, Nachschub aus dem Gelbach zu pumpen. Meteorologen stehen vor einem ungewöhnlichen Phänomen: Noch nie war ein April so warm und so trocken, jedenfalls seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren. In den Wäldern steigt bereits die Waldbrandgefahr, so dass die rheinland-pfälzischen Behörden erst kürzlich wieder eine Warnung herausgeben mussten.
Die Natur rund um Weinähr, so meint jedenfalls Revierförster Roland van der Rünstrat, kann die Trockenheit zurzeit noch gut verkraften. Schäden seien bisher zumindest nicht festzustellen, und die Bäume stehen in sattem Grün. „Jetzt kommt es darauf an, wie heiß der Sommer wird. Wenn es so trocken bleibt wie jetzt, kann es Probleme geben“, meint der Fachmann.