Kein Gemeinde-Geld für das Pfarrheim
7. November 2008
Die Rollladen sind heruntergelassen, drinnen ist es kalt — das Pfarrheim ist monatelang ungenutzt; nur die Senioren verhelfen dem Gebäude mit ihren Treffen alle paar Monate zu kurzem „Leben“. Doch auch damit könnte es schon bald vorbei sein. Der Grund: Der Weinährer Gemeinderat hat es abgelehnt, der Pfarrgemeinde St. Margaretha Arnstein einen Zuschuss von 1200 Euro jährlich für die Nutzung des Hauses zu zahlen. Zu viel Geld für zu wenig Nutzen, befanden die Ratsleute und winkten ab — einstimmig.
Eigentlich, so Ortsbürgermeister Mathias Schliemann, hatte er sich die Pacht des Pfarrheims etwas anderes vorgestellt. Die Gemeinde sollte das Gebäude als Mieter übernehmen und dafür die laufenden Kosten zahlen. Das wären zwischen 1500 und 2000 Euro jährlich gewesen.Dafür hätte die Gemeinde aber auch das Hausrecht gehabt, das heißt sie hätte entscheiden können, von wem das Gebäudewann genutzt wird. Der Vorschlag der Kirchengemeinde lief laut Schliemann auf etwas anderes hinaus: Die Gemeinde hätte der Kirche Geld bezahlt, ohne dafür ein eigenes Nutzungsrecht zu erwerben. Im Gegenteil: Sie hätte womöglich noch zusätzlich zahlen müssen, wenn sie das Gebäude hätte nutzen wollen.
Ein „unredlicher Vorschlag“, meinte denn auch Ratsmitglied Karin Netuschil. Und Heinz-Peter Schuck (SPD) befand, dass die Gemeinde ihren Senioren für 1200 Euro jede Menge Wein auf Tisch stellen könnte. Auch Ortschef Schliemann kam zu dem Schluss, dass der finanzielle Aufwand für sechs bis sieben Seniorentreffen jährlich nicht gerechtfertigt wäre. Zumal die Jugend kein Interesse mehr an dem Gebäude habe. Er gehe davon aus, dass die Kirchengemeinde nun das alte Pfarrheim verkaufen wird. „Viel Erfolg dabei“, wünschten einige Ratsmitglieder.
[…] der Gemeinderat im November eine von der Kirchengemeinde beantragte Ãœbernahme der laufenden Kosten strikt abgelehnt hatte. Die bisher im Pfarrheim veranstalteten Seniorentreffen sollen künftig im Rathaus […]