Endlich: Der neue Dorfplatz ist eröffnet
11. Oktober 2009
Großer Bahnhof für den neuen Dorfplatz in Weinähr: Mit einem feierlichen Gottesdienst und einem zünftigen Oktoberfest haben die Bürger des Dorfes mit ihren Gästen am Sonntag den neuen Mittelpunkt der Gemeinde offiziell eingeweiht. Dort, wo vor elf Monaten noch die alte Dorfschule stand, ist nun ein ansehnlicher, mit Blumenbeeten gesäumter und von Bäumen beschirmter Platz entstanden, der auch ausreichend Platz zum Feiern bietet, wie sich zeigte. Nach dem kirchlichen Segen, den Pater Bernhard spendete, gingen mehrere Redner auf die Vorgeschichte des Platzes ein, der — da waren sich alle einig — ohne die hohe Eigenleistung der Weinährer Bürger nicht denkbar gewesen wäre. 64 freiwillige Helfer, so berichtete Ortsbürgermeister Mathias Schliemann haben 1300 Stunden engagierte Arbeit geleistet. 13 Prozent der Einwohner bauten an ihrem Dorfplatz mit. Bemerkenswert, so der Ortschef mit einem Augenzwinkern in Richtung des ebenfalls anwesenden Ersten Ortsbeigeordneten von Winden: Auch ein Bürger der Nachbargemeinde packte mit zu. Noch einmal lobte Schliemann besonders den unermüdlichen Einsatz von Berthold Schuck, der täglich die Baustelle aufgesucht habe. Und auch etliche Bürger, die namentlich nicht genannt werden wollten, hätten fast ihre gesamte Freizeit auf dem Dorfplatz verbracht, besonders die Rentner aus der Kellereistraße. „Das ist Dorfgemeinschaft und das – so meine ich – macht das Leben im Dorf aus“, sagte Schliemann.
Jeder Helfer sei ein Baustein für den neuen Dorfplatz. Und alle Bausteine wurden deshalb auf eine Tafel, die an der Boule-Bahn hängt, geschrieben. Der Dorfplatz hat rund 200.000 Euro gekostet, davon zahlte das Land 120.000 Euro, also 60 Prozent. Rund 50.000 Euro haben die Weinährer an Eigenleistung erbracht, 30.000 Euro müssen finanziert werden.
Auch Bürgermeister Udo Rau zollte den Weinährern seinen Respekt für das Geleistete. „Dieses Maß an Eigenleistung war phänomenal!“ Ortsbürgermeister Schliemann habe es geschafft, viele zum Arbeiten zu bewegen und — noch wichtiger — bei der Stange zu halten. Rau erinnerte auch an die kontroversen, emotionsgeladenen Diskussionen um den Abriss der alten Schule. Der neue Dorfplatz zeige: „Der Abriss war richtig!“ Die älteren Weinährer hätten ihre Erinnerungen an die Dorfschule, die junge Generation wird ihre gute Erfahrungen mit dem Dorfplatz verbinden, sagte der Verwaltungschef.
„Gut Ding will Weile haben“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Frank Puchtler. Es sei gut gewesen, dass sich der Gemeinderat viele Gedanken um den Abriss oder die Umnutzung der alten Schule gemacht hat. Ein Stück vom Geist der alten Schule werde sicher auch in dem Dorfplatz weiterleben. Froh zeigte sich Puchtler, dass die Finanzierung des Dorfplatzes mit einem hohen Zuschuss aus Mainz geklappt hat.
Bürgermeister Udo Rau nimmt mit der Boulekugel das Ziel ins Visier.
Puchtlers Kollege Matthias Lammert (CDU) sprach ebenfalls von einer richtigen Entscheidung für Weinähr. Er erinnerte an einen Besuch in der alten Schule vor anderthalb Jahren, als so manches längst vergessene Dokument zu Tage gefördert worden sei. Endlich habe Weinähr einen Platz, um richtig feiern zu können.
Eine Ãœberraschung hatte der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsverein, Sven Bender, der den Bau des Dorfplatzes mit dem Wirken eines Orchesters verglich. Symbolhaft überreichte Bender Ortsbürgermeister Mathias Schliemann die „erste Geige“, die dieser während der vergangenen Monate zweifellos gespielt habe.
Nach dem Ende des offiziellen Teils feierten die Weinährer noch lange ihren neuen Dorfmittelpunkt — bei bayerischen Spezialitäten und frisch gezapftem Bier sowie Kaffee und Kuchen bis in den Abend.Auch die neue Boule-Bahn zwischen Kirchentreppe und neuer Pergola wurde eingeweiht. Das erste Duell des Tages lieferten sich die Bürgermeister Rau und Schliemann mit den beiden Abgeordneten Puchtler und Lammert. Dass große Koalitionen auch im Spiel ihre Berechtigung haben, bewiesen die Landtagsmitglieder eindrucksvoll: 7:2 konnten sie die beiden Kommunalpolitiker besiegen. „Und das im Heimatland des Freiherrn vom Stein“, wie Puchtler humorig bemerkte.
Dies sind die „Bausteine“, die am Entstehen des Weinährer Dorfplatzes mitgewirkt haben.
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