Gemeindewald wirft 11.000 Euro Gewinn ab
18. Dezember 2009
Der Gemeinderat Weinähr hat am Donnerstagabend einstimmig den Forsthaushalt für 2010 beschlossen. Darin ist ein winziges Plus von 132 Euro vorgesehen, wie Revierförster Roland van der Rünstrat erklärte. „Manchmal kommt es aber auch besser“, sagte er mit Blick auf die Entwicklung des Forsthaushaltes 2009.
Im laufenden Jahr hat die Gemeinde demnach aus ihrem Wald einen satten Gewinn von 11.000 Euro erzielt, zu dem ein Überschuss von 3000 Euro aus dem Jahr 2008 hinzukommt. Geplant waren vor Jahresfrist nur rund 1000 Euro Plus. Geschuldet sei diese außerordentlich positive Entwicklung vor allem dem massiven Holzeinschlag am „Sannersberg“, wo allein rund 1300 Festmeter Holz unter die Säge kamen. Zwar sei, so van der Rünstrat, die notwendige Verkehrsumleitung im Gelbachtal großräumiger und damit teurer (plus 1400 Euro) ausgefallen als zunächst geplant, doch hätten diese Mehrkosten wegen des Einsatzes staatlicher Forstleute mehr als wettgemacht werden können. Den Jahresgewinn von 11.000 Euro wird die finanziell gebeutelte Gemeinde Weinähr allerdings nicht vollständig für andere Aufgaben in ihrer Kasse verbuchen können. Ein Teil des Geldes soll in die Wiederaufforstung des Sannersberges fließen, wie der Revierförster ankündigte. Dies soll in sogenannten „Klumpen“ geschehen. Darunter versteht der Fachmann ein Verfahren, in dem 25 Bäume in 40 „Klumpen“ pro Hektar gesetzt werden. Dieses Vorgehen habe den Vorteil, dass zum einen weniger Bäume als bisher benötigt werden, zum andderen die Kosten für die Pflege minimiert würden, berichtete van der Rünstrat.
Der Forstwirtschaaftsplan für 2010 sieht insgesamt einen Holzeinschlag von 690 Festmetern vor. Der größte Teil entfällt auf den Einschlag von Buchen an der Grenze zu Winden (300 Festmeter). Gefällt werden sollen außerdem 200 Festmeter Fichte, 50 Festmeter Kiefer und ein kleineres Buchenkontingent oberhalb des Eschenauer Hofs.
Ortsbürgermeister Mathias Schliemann äußerte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der Großfällaktion am „Sannersberg“ und dankte Roland van der Rünstrat für die qualifizierte Betreuung des heimischen Waldes. Schliemann blickte mit einer gewissen Sorge auf die Zukunft der Waldwirtschaft. Derzeit würden in der Verbandsgemeinde Nassau Ãœberlegungen angestellt, die Beförsterung in kommunale Hände zu übernehmen. Van der Rünstrat meinte, dass eine Kommunalisierung die Gefahr berge, dass im Krankheitsfall des Försters auf die Gemeinden hohe Kosten für eine Vertretung entstehen könnten.