Die notwendige Sanierung des Weinährer Rathauses kommt die Ortsgemeinde Weinähr teuer zu stehen: Mehr als ein Drittel der geschätzten Kosten von 95.000 Euro wird die Gemeinde alleine schultern müssen — trotz eines großzügigen Zuschusses des Landes Rheinland-Pfalz, den am Dienstagabend der Landtagsabgeordnete Frank Puchtler (SPD) überreicht hat.
Demnach gewährt Mainz 23.500 Euro Zuschuss aus der Dorferneuerung, weitere 35.000 Euro zahlt die Landesdenkmalpflege, macht zusammen 58.500 Euro. Der verbleibende Anteil für die Ortsgemeinde bemisst sich nun nach dem Ausschreibungsergebnis, so Ortsbürgermeister Mathias Schliemann und Verbandsbürgermeister Udo Rau (CDU). Nachdem Architekt Stephan Dreier die Kosten für das Richten des Giebels und die Sanierung des Fachwerks auf 90.000 bis 95.000 Euro geschätzt hatte, könnte dies bedeuten, dass Weinähr rund 36.000 Euro aus dem eigenen Säckel beisteuern muss, mehr als ein Drittel also.
Eine noch höhere Förderung, so Puchtler, sei aber nicht möglich, weil die letzte Rathaus-Sanierung erst rund 16 Jahre zurückliegt. Sollten sich wider Erwarten deutlich höhere Kosten ergeben, müsse mit der Denkmalpflege noch einmal geredet werden.
Schliemann kündigte an, dass die Arbeiten nun schnell ausgeschrieben werden sollen, auch wenn der hohe Eigenanteil der Gemeinde sicher schmerzlich sei. Er dankte Rau für die schnelle Unterstützung der Verbandsgemeindeverwaltung. Jetzt gelte es, die Sanierung so fachgerecht zu erledigen, „dass wir noch lange Spaß daran haben“. Rau zeigte sich froh, dass angesichts des Schadensbildes an der Rathaus-Fassade rechtzeitig gehandelt worden sei, um Schlimmeres zu verhindern. Auch die Kommunalaufsicht habe mitgespielt, um der hochverschuldeten Ortsgemeinde Weinähr diese sicher unumgängliche Ausgabe zu ermöglichen.