Anlieger der Kellereistraße zahlen knapp zwei Drittel
18. Juni 2010
Der Weinährer Gemeinderat hat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, dass die Kellereistraße im kommenden Jahr ausgebaut werden soll. Hintergrund ist die laut Verbandsgemeindewerken nicht länger aufschiebbare Sanierung der maroden Abwasserkanäle. Um die dort lebenden Anwohner finanziell nicht zu stark zu belasten, soll die anschließende Wiederherstellung der Straßenoberfläche so einfach und kostengünstig wie möglich ausgeführt werden. Notfalls soll nur der aufgerissene Graben wieder geteert werden, meinten einige Ratsmitglieder.
Den Gemeindeanteil legte der Gemeinderat ebenfalls gleich fest: Er beträgt 35 Prozent. Das bedeutet: Rund zwei Drittel der Sanierungskosten zahlen die Anlieger dieser reinen Wohnstraße selbst. Möglich gewesen wäre ein Gemeindeanteil von höchstens 40, mindestens aber 25 Prozent. Der Rat entschied sich für die 35-Prozent-Lösung, um sich möglichst hohe Zuschüsse zu sichern, dabei aber nicht in Konflikt mit der Kommunalaufsicht zu geraten, die über die gemeindlichen Finanzen wacht. Die Anlieger sollen auf ihren Anteil eine Vorausleistung von 80 Prozent zahle, entschied der Gemeinderat außerdem.
Bis 20. Juli bzw. 20. August stellt die Gemeinde Anträge beim Land auf Gewährung von Zuschüssen. Ob diese fließen, sei keineswegs sicher, sagte Ortsbürgermeister Mathias Schliemann. Denn auch die Stadt Nassau habe bereits umfassenden Bedarf angemeldet. Deshalb könne es sein, dass der Ausbau erst 2012 stattfindet.
Ortschef Schliemann sagte den anwesenden Bewohnern der Kellereistraße, dass sie in die Ausbauplanungen eingebunden würden. Ein Anwohner sagte, dies sei bei der ersten Ausbauplanung vor zwölf Jahren versäumt worden. Der Ratsherr Heinz-Peter Schuck (SPD) stellte klar, dass seine Fraktion von diesem Versäumnis damals nichts gewusst habe. Er ging davon aus, dass es beim Ausbau der Kellereistraße „mit Sicherheit“ zu Ãœberraschungen kommen wird, da dieser „keine einfache Sache“ sei.