Mittelalter lebt im Kloster Arnstein wieder auf
2. August 2012
Der Verein Peregrini veranstaltet am Samstag, 11., und Sonntag, 12. August, einen historischen Kloster-und Pilgermarkt im Kloster Arnstein. Der Markt soll die Besucher in eine vergangene Zeit zurückversetzen und ihnen zeigen, wie Leben, Handwerk und Handel damals dort ausgesehen haben könnten.
Die Klosterjäger und -falkner haben ihr Lager wieder aufgebaut, Bogenschützen reizen zum Mitmachen, es wird Elya und Milas Feuerspektakel zu bestaunen sein, fröhliche Gaukler treten auf, und Christobals Lauten- und Saitenspieler samt Barden vom Rheyne spielen zu Magdalenas Tanzreigen. Liebespaare können sich mittelalterlich trauen lassen. Liam Bo Skol, der faszinierende Sagamann, hat sein Kommen zugesagt, und die Drachenfrau wird ihren Drachen „Lütter“ vorstellen. Am Spieß bruzzelt ein ganzes Schwein…
Den Kleinen stehen besondere Freuden bevor: Reiten und Streichelschafe, Drachenjagd und Mäusespiel und als besondere Attraktion das handbetriebene Holzriesenrad. Neben allerlei altem Handwerk kommt als regionale Besonderheit ein Kunsthandwerker, der mit Lahnmarmor arbeitet; ein Fliesenmacher demonstriert die Herstellung von Arnsteiner Bodenfliesen (die tatsächlich auch erworben werden können!), eine Dombauhütte informiert über Kirchenbau im Mittelalter, die Korbflechterin arbeitet mit Weiden aus den Obernhofer Weinbergen, und natürlich werden in der Klosterschreibstube auch die Faksimile-Seiten der berühmten Arnsteiner Bibel (London, British Library), die der Mönch Lunandus damals im Arnsteiner Scriptorium geschaffen hat, vorgestellt. Dazu wird Diethelm Gresch zwei Vorträge, jeweils um 17 Uhr im Pilgersaal, zur mittelalterlichen Buchmalerei halten (Eintritt frei):
- Am 11. August: Lobgedicht auf König Robert von Anjou – Die Tugenden. Im Lobgedicht auf Robert von Anjou – einer Prachthandschrift aus der Mitte des 14. Jahrhunderts – wird fast der gesamte Bildungskanon des Mittelalters ausgebreitet. Im Vortrag wird besonders auf die Darstellung der Tugenden eingegangen. Die Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz (ADEVA) hat für die gesamte Dauer des Festivals ein Faksimile zur Verfügung gestellt, die bei allen Veranstaltungen betrachtet werden kann.
- Am 12. August: Typisch Typologie – Kleine Hilfestellung beim Betrachten mittelalterlicher Bilder. Typologien versuchen eine Verbindung zwischen Altem und Neuem Testament herzustellen. Zum Beispiel: Jonas war drei Tage im Bauch des Walfisches – Jesus ist am dritten Tage auferstanden. Typologische Darstellungen waren in der Kunst des Mittelalters sehr beliebt. Im Vortrag werden „typische Typologien“vorgestellt und erläutert.