„Wir machen 2013 nur das Notwendigste“
13. Dezember 2012
Ortsbürgermeister Mathias Schliemann hat in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend – der letzten in diesem Jahr – Eckpunkte des Haushaltsplans 2013 vorgestellt. „Wir können nur das Notwendigste machen“, sagte Schliemann mit Blick auf die weiterhin angespannte Haushaltssituation der Ortsgemeinde Weinähr. Zwar habe die Gemeinde ihren Schuldenberg auf nunmehr rund 300.000 Euro verringern können, doch die vom Kreistag beschlossene Erhöhung der Kreisumlage um zwei Prozent führe dazu, dass der Ortsgemeinde Geld fehlt. „Wir müssen rund 4000 Euro einsparen“, sagte Schliemann.
Die finanzielle Belastung der Weinährer Bürger werde auch in Zukunft weiter steigen. Nachdem die Ortsgemeinde Hunde- und Grundsteuer B bereits anheben musste, um am Kommunalen Entschuldungsfonds des Landes Rheinland-Pfalz teilnehmen zu können, werde dies sicher nicht die letzte Anhebung der örtlichen Steuern gewesen sein, kündigte der Ortschef an.
Größte Ausgabe 2013 wird voraussichtlich die Sanierung der Kellereistraße sein, wobei die Ortsgemeinde auf einen Zuschuss von 10.000 Euro aus dem Investitionsstock des Landes erwartet. Den größeren Teil müssen die Anlieger selbst zahlen, da es sich bei der Kellereistraße um eine reine Wohnstraße handelt.
Schliemann kündigte weiter an, dass der gemeindliche Traktor erneut repariert werden muss, was voraussichtlich rund 1200 Euro kosten wird. Ärgerlich sei, dass in den letzten drei Jahren Reparaturkosten von 6500 Euro angefallen seien. „Da ist zu überlegen, ob sich eine Reparatur auf Dauer noch lohnt“, sagte er. Doch ein neuer Traktor würde 40.000, ein guter gebrauchter 25.000 Euro kosten. Um die Anschaffung eines neuen Salzstreuers für rund 2500 Euro werde die Gemeinde – hoffentlich erst nach diesem Winter – vermutlich nicht herumkommen, sagte der Ortsbürgermeister.
Ein weiterer größerer Ausgabeposten ist der Friedhof, wo neue Sträucher und Hecken gepflanzt, aber auch ein Zaun zum Schutz vor Wild gezogen werden sollen. Im Haushalt stehen dafür 1500 Euro bereit. Für den Ausbau des Maschinenlagers am Festplatz will die Ortsgemeinde noch einmal 400 Euro bereitstellen, für Blumenkästen am Dorfplatz 160 Euro. Der Kauf von Bänken und einem Tisch könnte mit 530 Euro zu Buche schlagen, für die Erneuerung von unleserlich gewordenen Straßenschildern stehen 150 Euro im Haushalt.
Hohe Kosten verursachen laut Schliemann die drei Weinährer Schutzhütten, die alle paar Jahre gestrichen werden müssen. Dies kostet 2013 rund 400 Euro. Deshalb sollte die Ortsgemeinde darüber nachdenken, sich von einer der drei Hütten zu trennen. Aus der Ratsrunde kam der Vorschlag, die Hütte an der Kreisstraße nach Winden aufzugeben, da sie ohnehin kaum besucht werde. Geplant sei ferner das Freischneiden von Wegen und das Aufstellen einer touristischen Hinweistafel zur Orientierung für Wanderer am Weinährer Kreuz.
In einem kurzen Rücklick auf 2012 zeigte sich Ortsbürgermeister Mathias Schliemann zufrieden. Die Mauer am Dorfplatz sei fertiggestellt worden, außerdem gebe es nun eine Toilette für die Kirmes. Auch die Einzäunung des Lagerplatzes am Festplatz sei gelungen; angeschafft wurde ein Anhänger, dazu seien auch Mittel von Engelbert Dreis verwendet worden. Auch neue Ruhebänke seien angeschafft worden, ebenfalls mit Hilfe von Spenden. Aufgrund ihrer Teilnahme am Kommunalen Entschuldungsfonds sei die Ortsgemeinde Weinähr auf einem guten Weg, sich von einem Teil ihrer Kredite zu befreien. Allerdings sei die Pro-Kopf-Verschuldung Weinährs mit 769 Euro sehr hoch. Die Weinbergflurbereinigung sei genehmigt worden, komme aber frühestens 2014. Größere Leerstände im Ortskern gebe es in Weinähr erfreulicherweise nicht, sagte der Ortschef.