Weiterhin hohes Minus im Weinährer Haushalt
30. Januar 2008
Die Gemeinde Weinähr kommt auch im laufenden Haushaltsjahr aus den roten Zahlen nicht heraus. Dies geht aus dem Haushaltsplan hervor, den der Gemeinderat am Montagabend einstimmig beschlossen hat. 75.664 Euro Defizit stehen 2008 im Verwaltungshaushalt, das heißt die Gemeinde nimmt 356.123 Euro ein, gibt aber 431.787 Euro aus. Ein Missverhältnis, das die Gemeindefinanzen seit Jahren bereits plagt und voraussichtlich auch noch über Jahre hinaus prägen wird. Der größte Teil des Defizits ist allerdings der Vergangenheit geschuldet: Knapp 54.000 Euro Minus des Haushaltsjahres 2006 sind noch abzuwickeln, der neue Fehlbedarf beträgt rund 22.000 Euro.
Das Gesamtvolumen des Weinährer Haushalts beträgt einschließlich des so genannten Vermögenshaushaltes, der die investiven Maßnahmen auflistet, in den Ausgaben knapp 656.000 Euro und in den Einnahmen fast 580.000 Euro. Die Gesamtverschuldung der Ortsgemeinde verringert sich bis zum Jahresende zwar um gut 14.000 Euro, wird dann aber immer noch knapp 321.000 Euro betragen. Das bedeutet: Auf jeden Weinährer Einwohner entfallen – rein rechnerisch – knapp 670 Euro an Schulden.
Der Vermögenshaushalt 2008:
- Größtes Einzelprojekt ist die Gestaltung eines Dorfplatzes an Stelle der noch abzureißenden alten Schule. Dafür sind 200.000 Euro im Vermögenshaushalt vorgesehen. 110.000 Euro gibt das Land als Zuschuss, den Rest muss die Gemeinde über die Erbringung von Eigenleistungen und mit Aufnahme eines Darlehens selbst finanzieren. Nachdem die Kommunalaufsicht bereits grünes Licht für das Projekt gegeben hat, steht die Genehmigung des Zuschusses durch das Mainzer Innenministerium noch aus.
- Zweitgrößtes Investitionsvorhaben der Gemeinde ist die Sanierung der Rathausfassade, die an mehreren Stellen dringend der Reparatur bedarf. Mit diesen beiden Projekten ist die Palette der Weinährer Investitionsvorhaben bereits ausgeschöpft.
Alle anderen Veränderungen der Gemeindefinanzen betreffen den laufenden Verwaltungshaushalt, das heißt sie dienen der Unterhaltung und Bewirtschaftung öffentlicher Anlagen. Im einzelnen geplant sind folgende zusätzliche Ausgaben:
- Unterhaltung der Spielgeräte am Kinderspielplatz – 500 Euro
- Unterhaltung des Jugendheims – 600 Euro
- Bewirtschaftungskosten (WKB usw.) – 1000 Euro
- Ankauf einer Heckenschere – 400 Euro
- Baumpflegemaßnahmen – 1300 Euro
- Straßenreparaturen und Heben von Bordsteinen – 2000 Euro
- Austausch von Straßenschildern, Hinweisschild auf den Friedhof – 350 Euro
- Sanierung eines Zaunes und Anlegen eines neuen Grabfelds – 2000 Euro
- Freischneiden und Freistellen der Bauplätze – 1500 Euro
Einzelne Bürger müssen sich auf eine moderate Erhöhung von Gemeindesteuern einstellen: Angehoben wurde die Grundsteuer B – dies betrifft die Hauseigentümer – und die Hundesteuer für den zweiten Hund auf nunmehr 48 Euro. Beides zusammen bringt Mehreinnahmen von voraussichtlich 1030 Euro.