Ein Weinährer wehrt sich gegen Bevormundung der Raucher
12. Februar 2008
In die Debatte um das neue rheinland-pfälzische Nichtraucherschutz-Gesetz, das kommenden Freitag in Kraft tritt, hat sich jetzt auch ein Weinährer eingeschaltet: Horst Hanso wehrt sich heute in einem Leserbrief an die Rhein-Lahn-Zeitung gegen eine allzu einengende Bevormundung der Raucher durch „selbsternannte Moralapostel“. Hintergrund ist ein Leserbrief von Elisabeth Eckstein aus Bad Ems vom 28. Januar. Darin hatte die alte Dame den Rauchern wegen ihrer Sucht ins Gewissen geredet. Hanso empfiehlt Eckstein im Gegenzug, lieber den „kampf- und komatrinkenden Jugendlichen“ ins Gewissen zu reden, anstatt auf die „bösen Raucher“ zu schimpfen. Hanso wörtlich:
Ich denke, da ist doch jetzt jede Diskussion überflüssig geworden, da die Nichtraucher nun endlich ihr Recht bekommen haben, sich frei und gesund in einer Kneipe oder Gaststätte aufzuhalten, um sich ihr Bierchen zu genehmigen. Zusätzlich noch weiter Öl ins Feuer zu gießen in Form von „gut gemeinten Ratschlägen“, muss doch wirklich nicht sein. Ich bin alt genug, um selbst entscheiden zu dürfen, ob ich zukünftig zum Nichtraucher werde oder nicht.
Oder sollte ich zukünftig allen Alkohol trinkenden Menschen Selbsthilfegruppen empfehlen, damit sie von ihrer „Sucht“ loskommen? Ich empfehle Frau Eckstein, zumindest unseren Kampf und Koma trinkenden Kindern und Jugendlichen ins Gewissen zu reden. Dafür dürfte dann auch jeder Verständnis haben. Leider aber wird dieses Thema zu oft totgeschwiegen, da Alkohol in unserer Gesellschaft nicht als Droge gilt und einfach zu allen Anlässen dazugehört. Dann lieber wieder auf die bösen Raucher schimpfen. Das stinkt doch gewaltig zum Himmel!