„Heimatverein Weinähr“ am Horizont
15. April 2008
Der Verein für Heimat und Touristik sollte reformiert und mit geändertem Namen und geänderter Satzung erhalten werden. Darin waren sich die Mitglieder in der zweiten Jahreshauptversammlung des Vereins nach dreistündiger intensiver Diskussion gestern Abend im „Arnsteiner Hof“ einig, wie Vorsitzender Sven Bender heute berichtet. Er selbst habe sich nach langem Ãœberlegen bereit erklärt, sich für einen „neuen Verein“, der zum Beispiel „Heimatverein Weinähr“ heißen könnte, noch einmal als Vorsitzender zur Verfügung stellen. Die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Vereins soll nun in einer dritten Jahreshauptversammlung am 5. Mai gefällt werden.
Der Verein war in die Krise geraten, weil Vorsitzender Sven Bender und der komplette Vorstand für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung standen. Bender hatte sich nach einer Diskussion um das Verhältnis zur Touristik im Nassauer Land (TNL) von seinen Vorstandskollegen im Stich gelassen gefühlt und daraufhin im Sommer 2007 seinen Rückzug angekündigt. Damit schien das Ende des Vereins unabwendbar, weil sich kein Kandidat für den Posten des Vorsitzenden fand. Die Möglichkeit der Auflösung besteht – zumindest theoretisch – noch immer und könnte am 5. Mai mit einfacher Mehrheit beschlossen werden.
Von einer bevorstehenden Auflösung sei in der von acht Mitgliedern besuchten Versammlung gestern allerdings keine Rede mehr gewesen, berichtet Bender. Vielmehr sei von mehreren Mitgliedern betont worden, dass der Verein für Weinähr eine solch große Bedeutung habe, dass es „undenkbar“ sei, ihn nun einfach sterben zu lassen. Von dem Hotelier Klaus Treis und von Ortsbürgermeister Mathias Schliemann sei der Vorschlag gekommen, auf das Element des Tourismus zu verzichten und den Verein künftig als reinen „Heimatverein“ weiterzuführen. Damit, so die Hoffnung, könnte der Verein in der Bevölkerung auf breitere Akzeptanz stoßen als bisher.
Ziel des Vereins sollte weiterhin die Verbesserung der Weinährer Infrastruktur sein, die natürlich auch dem Fremdenverkehr zu Gute käme. Wenn es gelinge, so Sven Bender, den Verein auf eine neue Grundlage zu stellen, sei er optimistisch, dass er erhalten werden könne. Seine Wahl zum Vorsitzenden stellte er allerdings unter den Vorbehalt, dass er die notwendige Unterstützung der Mitglieder erhält. „Wenn das nicht klappt, wäre für mich endgültig Schluss.“
Bis zur nächsten Versammlung am 5. Mai will der Verein nun alle Mitglieder anschreiben und ihnen das in den letzten Jahren Erreichte und Geleistete vor Augen führen, zum Beispiel das Freischneiden und Beschildern von Wanderwegen, das Aufstellen von Bänken, Unterstützung für den Kinderspielplatz, die Organisation des Grillfestes und vieles mehr. Wenn der Verein sich jetzt auflöse, wäre es schwierig, noch einmal etwas Vergleichbares auf die Beine zu stellen, hieß es.