Zu schnell: Motorradfahrer stürzt in die Tiefe
31. Mai 2008
Bei einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße im Gelbachtal ist ein 67-jähriger Motorradfahrer heute Nachmittag, gegen 16 Uhr schwer verletzt worden. Der Unfall ereignete sich von Weinähr aus gesehen in der zweiten Spitzkehre. Der Motorradfahrer war wegen zu schnellen Fahrens gegen die Leitplanke gefahren und anschließend den steilen Abhang hinab geschleudert worden, wo er von der Feuerwehr mit Leitern (siehe Foto!) geborgen werden musste. Im Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Weinähr und aus Nassau, ebenso ein Rettungswagen, die Polizei und ein Notarzt. Der verletzte Fahrer musste ins Krankenhaus nach Dernbach gebracht werden. Vor fast genau einem Jahr war an derselben Unfallstelle eine 47-jährige Motorradfahrerin verunglückt, die damals per Rettungshubschrauber in ein Koblenzer Krankenhaus gebracht werden musste. (weiteres Foto vorhanden)
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Verunglückte gehörte zu einer Gruppe von 25 Motorradfahrern die eine Motorradwallfahrt nach Schönstatt/ Vallendar machten. Die Tour durchs Gelbachtal sollte als gemeinsame Ausfahrt ein Höhepunkt des Tages sein.
Ich gehörte zu dieser Gruppe, fuhr hinter dem Verunfallten und war zusammen mit zwei weiteren Helfern sofort beim Verunglückten.
Der Fahrer fuhr mit 10-15 km/h. Es handelte sich um ein BMW-Gespann. Der Fahrer fuhr die Kurve zu spitz an, der Beiwagen verlor den Bodenkontakt. Um ihn wieder auf die Fahrbahn zu stellen, musste der Fahrer geradeaus lenken. Der Platz war zu gering. Der Fahrer des Gespanns fuhr fast frontal in die Leitplanke, wurde über den Lenker geschleudert (funktioniert auch bei 5 km/h) und rutschte den Abhang 2/3 hinab und kam dort zum Liegen. Ist nicht so reißerisch, hat aber trotzdem völlig gereicht. Der Notarzt war sehr bemüht, die FFW war bis zum Anschlag überfordert. Weniger Hektik mit mehr Hirn. Beispiel: Warum geht man direkt oberhalb der Helfer/ Retter den Hang hinab? Damit die lockeren Steinbrocken auf selbige und den Verletzten hinunterstürzen. Ein Biker aus unserer Gruppe kommt aus Bayern, ist Bergretter und hatte Mühe, den wichtigen Herren der FFW glaubhaft zu versichern, dass runterstürzende Steine unangenehm werden können. So sehr ich deren Arbeit und Einsatz schätze und achte: Das war nicht sehr überzeugend. Es tut mir leid, dem obigen Artikel die Würze zu nehmen aber die reißerische Wortwahl ist hier vollkommen fehl am Platz. Aber sicher wird der Verfasser ansonsten nicht so wahrgenommen. Oder?
MfG
Kirk W. Görg
Sehr geehrter Herr Görg,
das Wort „gerast“ habe ich aus dem Artikel herausgenommen und in „gefahren“ abgeändert. Die Polizei spricht von „nicht angepasster Geschwindigkeit“. Wir können uns gerne einmal unterhalten, wie dies zu interpretieren ist. Für mich ist klar: Da ist jemand zu schnell gefahren. Sonst wäre der Unfall ja wohl nicht passiert. Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass Sie auf die Feuerwehr losgehen, denn die geben ihr Bestes, und zwar ehrenamtlich! Es gibt aber auch objektiv schwierige Situationen. Die Berichterstattung wegen eines Wortes gleich als „reißerisch“ zu bezeichnen, empfinde ich schon als seltsam. Auf möglichst große Leserzahlen ist dieses Weblog überhaupt nicht angewiesen, weil es ausschließlich auf „ehrenamtlicher“ Basis existiert. Ihrem Kollegen wünsche ich gleichwohl gute Besserung!
Ich kann dem Rolf nur zustimmen, ist ja immerhin nicht das erste Mal, dass im Gelbachtal was passiert und fast immer liegt es daran, dass alle diese Kurven nicht einschätzen können und dann mit hoher Geschwindigkeit rein fahren.
Wie wäre es mit einem generellen Wochenendfahrverbot für Motorräder?
Alleine in diesem Jahr gab es ja schon mehrere Unfälle mit Motorrädern.
Wir wohnen im alten Pfarrhaus in Weinähr und bekommen die „Raserei“ täglich (aber besonders an Sonntagen) hautnah mit.
Wochenendfahrverbot im Gelbachtal? Da möchte ich mal die Gastronomie im Gelbachtal hören, wenn viele Gäste wegbleiben. Natürlich gibt es (wie bei den Autofahrern auch) Motoradfahrer, welche rasen.
In dem aktuellen Fall kann ich mir das aber nur sehr schwer vorstellen. Wochentags wird in Weinähr morgens zwischen 6.00 und 8.00 der „Große Preis vom Gelbachtal“ in allen Klassen ausgefahren.
Da kann ich nur zustimmen .
Jedem von uns kann ein solcher Vorfall passieren, sei es mit einem, Zwei-, Drei-, oder Vierrad , sei es Bobbycar, Kettcar, Motorrad, Quad oder Auto.
Eine derartige sinnlose Idee wäre es dann doch, das Gelbachtal am Wochenende für Motorradfahrer zu sperren.
Schaut mal in die Welt, was da passiert.
Hallo,
ich bin einer derer die als erste am Unfallort waren. Ohne dass ich die Feuerwehr (sei es freiwillige oder nicht) angreifen möchte, aber die Leistung, die von ihnen erbracht worden war, war wirklich nicht professionell, bis auf einige Ausnahmen. Selbst wir Ersthelfer, die eigentlich keine Erfahrungen in solchen Fällen haben, kamen besser den Hang hinab als die FFW. Die beste Leistung wurde nur vom Rettungsdienst und einigen Ausnahmen der FFW gemacht. Zum Thema, dass der Verunglückte zu schnell gefahren sein soll: Ich weiß nicht, wie viele von ihnen, die ihre Kommentare hier abgegeben haben, selbst Zweirad fahren, aber ich kann euch versichern, dass er nicht schneller als 15km/h fuhr. Die Polizei sagt immer „zu schnell gefahren“, da sie etwas ins Protokoll schreiben muss, und wenn er zu schnell wäre, dann wären auch die anderen zu schnell und nicht nur er würde über die Leitpanke gehen sondern alle 25 Fahrer. Wie wäre es denn mal mit ’nem Fahrverbot für Autofahrer, denn die sind meistens an den Unfällen schuld, da sie nicht aufmerksam sind. Wie dem auch sei, ich hoffe, dass der Kamerad mittlerweile wieder gesund ist und wohlbehalten nach Hause gekommen ist, würde mich freuen, ihn bei der nächsten Motorradwallfahrt wiederzusehen.
Gruß, Thomas
Ich fände das Fahrverbot am Sonntag perfekt, da man dann nicht gestört werden würde. Da ich, der Sohn von Horst Hanso, dies selbst sehr oft mitbekomme, wäre ich dafür, dass wenigstens (wenn schon nicht das Fahrverbot durchgesetzt wüde) die Krankenhäuser 3-4 Krankenwagen im gesammten Gelbachtal zur Verfügung stellen.
Lassen sie sich meine Worte durch den Kopf gehen, denn 130 Tote und Schwerverletzte sind 130 zu viel!
MFG Fabian Hanso 14 Montabaur den 25.3.11