Ein Sommernachtstraum im Arnsteiner Hof
22. Juni 2008
Drei Stimmen, zwei Gitarren, ein Bass, dazu Köstlichkeiten aus der Winzerküche — das Sommerfest im Arnsteiner Hof gestern Abend war ein musikalisches und lukullisches Erlebnis gleichermaßen. Während Edmund und Anne Scherer ihrem zahlreichen Publikum Leckeres aus Küche und Keller kredenzten, zeichnete für den musikalischen Part an diesem traumhaft schönen Sommerabend die rheinische Band „Toa Dry“ verantwortlich. Toa Dry – der Name ist übrigens ein Kunstwort, das rein gar nichts zu bedeuten hat — besteht aus fünf Musikerinnen und Musikern, die aus Köln, Koblenz und Bad Kreuznach stammen. Im Mittelpunkt der Band stehen die beiden Sängerinnen Heike Kraske und Susi Modica-Amore, die mit ihren ebenso markanten wie sanftmütigen Stimmen musikalische Interpretationen der ganz besonderen Art hervorzaubern. Dies umso mehr, als die beiden Damen von einem Instrumenten-Trio begleitet werden, das seinesgleichen sucht. Sascha Gadinger spielt die zwölfseitige Gitarre und greift gelegentlich auch ins sängerische Geschehen ein, Jens Müller spielt die Leadgitarre und Guido Schwab zupft den Kontrabass. Auf ein Schlagzeug – und das ist das wohl Ungewöhnlichste – wird gänzlich verzichtet. Nur gelegentlich kommen Rhythmus-Instrumente zum Einsatz.
Das musikalische Repertoire dieser Cover-Band ist außerordentlich breit gestreut. Es reicht von Swing-Nummern, wie sie derzeit Roger Cicero wieder populär macht, über Oldies der Sechziger (The Beatles), der Siebziger und Achtziger bis hin zu aktuellen Hits. Da finden sich Balladen ebenso wie schmissige Nummern, die das Weinährer Publikum zu Begeisterungsstürmen hinrissen. Seien es Songs wie „Talking about Revolution (Tracy Chapman), „Over the Rainbow“ (Eva Cassidy, „Lucy in the Sky“ (Beatles) „Fever“, „Route 66“, „Easy like Sunday Morning“, „Stand by me“, „Every Breath you take“ (Police) oder auch „Throug The Barricades“ von Spandau Ballet. Aber auch mitreißende Latino-Klänge waren zu hören, wie etwa das bekannte Hey, na, na, na“ von Vaya con Dios.
Mehr als 40 Hits spielte „Toa Dry“, wobei die afrodeutsche Sängerin Susi immer wieder auch Show-Qualitäten bewies. In den Pausen, die jeweils durch den Dschungelbuch-Song „Gemütlichkeit eingeläutet wurden, griff Edmund Scherer tief in seine berühmte Puppenkiste und gab Heiteres von Heinz Erhardt und anderen zum Besten. Ein großartiger Abend am längsten Tag des Jahres, an dem einfach alles stimmte. Außer vielleicht die Tatsache, dass Weinährer Gesichter „Mangelware“ waren.
Das Sommerfest war ein absolutes Highlight sowohl kulinarisch als auch musikalisch und das Superwetter war noch das i-Tüpfelchen.
Dank an Anne und Edmund und den fleißigen Helfern, die immer bemüht sind, uns in Weinähr etwas Besonderes zu bieten, was „Auswärtige“ (leider) anscheinend eher zu schätzen wissen.