Gemeinde will das Pfarrheim erhalten
4. Mai 2007
Die Katholische Kirchengemeinde Obernhof-Arnstein, zu der auch Weinähr gehört, sieht sich nach Mitteilung von Ortsbürgermeister Mathias Schliemann aus finanziellen Gründen nicht länger in der Lage, das Weinährer Pfarrheim zu unterhalten. Die Kirchengemeinde sei bereits an ihn herangetreten, um über eine möglich Lösung zu sprechen, erklärte der Ortschef während der Einwohnerversammlung am Mittwochabend. „Wir brauchen das Pfarrheim für unsere Seniorenarbeit, aber auch als Jugendheim„, so Schliemann. Die Idee, das Pfarrheim zum Gerätehaus für die Feuerwehr umzubauen, sei dagegen verworfen worden, auch deshalb, weil die Verbandsgemeinde Nassau die hohen Kosten nicht mittragen würde.
In den Gesprächen mit der Arnsteiner Pfarrei habe sich herauskristallisiert, dass es der Kirche nicht darum geht, das 1964 erbaute Gebäude loszuwerden, sondern in erster Linie um die laufenden Unterhaltungskosten (Heizung, Strom etc.), so Schliemann. Diese dürften bei rund 1200 Euro pro Jahr liegen. „Darüber wird man sicherlich reden können“, meinte der Ortsbürgermeister, der damit die Möglichkeit einer Ãœbernahme der laufenden Kosten durch die Gemeinde andeutete. „Wir haben sonst in Weinähr keinen Raum für unsere Jugend.“ Zurzeit beteiligen sich die Jugendlichen an einer Sammelwoche, unter anderem, um Geld für eine bessere technische Ausstattung des von ihnen genutzten Raums im Pfarrheim zu beschaffen. Das Pfarrheim hat für viele Weinährer aber auch große Bedeutung als Veranstaltungsort für private Feiern.
Die Kirchengemeinde Obernhof-Arnstein leidet, wie auch andere Gemeinden des Bistums Limburg, unter einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen. Deshalb hatte der frühere Bischof Franz Kamphaus einen strikten Sparkurs („Sparen und Erneuerun“) verordnet, der dazu führt, dass vielerorts kirchliche Gebäude geschlossen, verkauft oder sogar abgerissen werden sollen. In einzelnen Gemeinden wird sogar über einen Abriss von Kirchen diskutiert.