Der Gemeinderat überlegt, die seit Jahrzehnten angesparte Rücklage von rund 40.000 Euro bei der Süwag für Reparaturen an der Straßenbeleuchtung in Weinähr teilweise aufzulösen und in die Schuldentilgung zu stecken. Ein formeller Beschluss wurde am Mittwochabend zwar nicht gefasst, doch sprachen sich mehrere Redner bereits für diese Marschroute aus. 10.000 Euro, so die Meinung im Rat, sollten in dem Kapitalstock verbleiben. Gleichzeitig sollte die Sparrate von voraussichtlich rund 740 Euro auf etwa 200 Euro reduziert werden, hieß es.
Im April hatte Ortsbürgermeister Mathias Schliemann den Rat über die selbst ihm bis dahin völlig unbekannte Rücklage informiert. Keine Gemeinde habe ein solch hohes Guthaben in diesem Stock wie Weinähr, so der Ortschef.
Schliemann meinte, es sei paradox, dass die Gemeinde einerseits hohe Schulden für den Dorfplatz aufnehmen muss und andererseits einen Kapitaltopf für Straßenlampen anspart. Die Weinährer Leuchten seien nach seiner Einschätzung in einem guten Zustand, so dass das Geld vermutlich kaum gebraucht werde. Es sei denn, dass in ein paar Jahren auf LED-Lampen umgestellt wird — aber dies sei zurzeit nicht abzusehen. Auch Heinz-Peter Schuck (SPD) hielt es für sinnvoll, Darlehen für den Dorfplatz zu vermeiden.Immerhin will die Süwag das angesparte Geld künftig mit 3,1 Prozent verzinsen. Bisher gab es offenbar keine Zinsen.
Auf dem Tisch liegt außerdem ein neuer Straßenbeleuchtungsvertrag mit der Süwag. Danach würdee die Gemeinde für die Basisleistung der Süwag und die Wartung ihrer 73 Straßenlampen künftig nur noch 2.461 Euro zahlen; bisher waren es etwas mehr als 4000 Euro. Ein Beschluss wurde auf eine Ratssitzung nach der Kommunalwahl vertagt.