74.000 Euro Minus: Weinähr zehrt von der Substanz
6. März 2011
Der Gemeinderat Weinähr hat in seiner jüngsten Sitzung den Haushaltsplan für 2011 einstimmig verabschiedet. Das Zahlenwerk weist bei Einnahmen von 346.000 Euro und Ausgaben von 420.000Euro ein Defizit von 74.000 Euro aus. Die Kreditaufnahme beträgt 14.410 Euro. Dennoch sinkt die Schuldenlast bis zum Jahresende von derzeit fast 307.000 auf dann 301.000 Euro, weil die Tilgung höher ist als die Darlehnsaufnahme, erläuterte der Leiter der Finanzabteilung der Verbandsgemeinde Nassau, Albrecht Strub, dem Gemeinderat.
Die wichtigste Ausgabe in diesem Jahr ist der Ausbau der Kellereistraße, der mit 70.600 Euro veranschlagt ist. Die Kosten teilt sich die Gemeinde mit den Anliegern, die zusammen 45.500 Euro an Ausbaubeiträgen zu zahlen haben. Für ihren Anteil erhält die Ortsgemeinde einen Landeszuschuss von knapp 10.000 Euro. Die Straße wird erst dann ausgebaut, wenn auch dieser Landeszuschuss tatsächlich bewilligt ist, erklärte Strub.
Das Minus im Gemeindehaushalt führt dazu, dass die Gemeinde von ihrer Substanz zehrt. So sinkt das Eigenkapital der Ortsgemeinde Weinähr (das sind keine Barmittel, sondern die Summe aller vorhandenen Werte wie Wege, Straßen, Plätze, Immobilien etc.) von 911.000 Euro Ende 2009 auf 776.000 Euro Ende dieses Jahres. Dies entspricht laut Strub einer Eigenkapitalquote von nur noch 45 Prozent; angestrebt werde aber eine Quote von mindestens 50 Prozent.
Für die Unterhaltung der Gemeindestraßen gibt Weinähr im laufenden Jahr voraussichtlich 3000 Euro aus, beispielsweise um die Straßenschäden des Winters zu beseitigen. Ein neuer Anbaubesen für das Gemeindefahrzeug kostet 1000 Euro, für Straßenbeleuchtung und Oberflächenentwässerung der Ortsstraßen werden 24.000 Euro fällig. Für neue Werkzeuge sind 700 Euro geplant, für die Unterhaltung eines Zauns 1500 Euro. Ruhebänke und Tische kosten 100 Euro, für das Freischneiden von Wanderwegen stehen 1500 Euro zur Verfügung. Die Gestaltung des Friedhofs lässt sich die Ortsgemeinde noch einmal 3000 Euro kosten. Für den Druck eines neuen Prospektes sind 1000 Euro eingeplant.
Aber auch für das soziale Leben im Dorf stehen Mittel bereit: 400 Euro für die Seniorenarbeit, 500 Euro für den Kinderspielplatz und 200 Euro für die Jugendarbeit.