Einen solchen Ansturm wie beim Gelbachtaltag diesen Sonntag hat es lange nicht mehr gegeben. Zu Tausenden waren Fahrradfahrer, Inline-Skater, aber auch Wanderer unterwegs, um einen Tag lang die Schönheiten dieses wildromantischen Tals zwischen Weinähr und Montabaur zu entdecken. Die 25 Kilometer lange Strecke lockte bereits zum 15. Mal mit Natur-Genuss pur. Überschattet wurde der Tag allerdings von zwei schweren Unfällen.
So stürzte eine Radfahrerin, die aus Richtung Montabaur kam, in der Haarnadelkurve vor Weinähr so schwer, dass sie mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden musste. Schwere Verletzungen zog sich auch eine Inline-Skaterin zu, die wenige hundert Meter vor Weinähr zu Fall kam. Vermutlich fuhren beide Frauen zu schnell.
Abgesehen von diesen beiden tragischen Vorfällen, zog der Gelbachtal-Mitorgansiator Christoph Keul, Geschäftsführer der Touristik im Nassauer Land (TNL), ein fast euphorisches Resümee. „Das war einer der besten Gelbachtaltage, die es seit Bestehen gab“, sagte er am Abend, wenngleich er den Eindruck hatte, dass allgemein etwas zu schnell gefahren wurde. Es habe sich aber auch gezeigt, dass das Tal seine Grenzen hat: „Die Besucherzahl war teilweise schon am Limit“, sagte Keul. Die Weinährer Vereine, die Essen und Trinken im Ort anboten, mussten schon am frühen Nachmittag nachordern. Und am Abend sei dann nahezu restlos alles ausverkauft gewesen, so der TNL-Chef.
Eröffnet wurde der Gelbachtaltag erstmals nicht wie in den Vorjahren am Weinhaus Treis, sondern am Rathaus, also mitten im Ort. Jede Menge Prominenz war gekommen, um gemeinsam „auf die Piste“ zu gehen: Der Landtagsabgeordnete Frank Puchtler (SPD) war ebenso da wie Montabaurs Verbandsbürgermeister Edmund Schaaf (CDU), Der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Nassau, Rainer Pätzold (FWG/Forum), der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Diez, Michael Schnatz (SPD), Ortsbürgermeister Mathias Schliemann sowie weitere Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben. Der Gelbachtaltag, so Karin Paffhausen, Leiterin für das Privatkundengeschäft der Nassauischen Sparkasse (Naspa) im Westerwald, habe sich in den vergangenen Jahren zu einer guten Tradition im heimischen Veranstaltungskalender entwickelt. Viele Naturfreunde hätten sich den zweiten Sonntag im Juli mittlerweile fest vorgemerkt. VG-Chef Schaaf, der auch Montabaurs Stadtbürgermeister und Gelbachtaltag-Miterfinder Klaus Mies begrüßte, freute sich über den Zuspruch zu diesem Ereignis und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf.
Ein Wunsch, der in Erfüllung ging, zumal die Sonne das Ihre dazu beitrug: Bei strahlend schönem Wetter, das erst am späteren Nachmittag eintrübte, waren die Zweiradfahrer schon recht früh unterwegs, so dass es bereits gegen Mittag schwierig wurde, überhaupt noch einen Parkplatz zu finden. Selbst der Weinährer Festplatz war ebenso wie die Miedziankit rasch zugeparkt. So zog sich eine Blechkolonne am Straßenrand bis zur B 417 hin, und selbst der Parkplatz vor Schloss Langenau war gut gefüllt.
Wie in jedem Jahr wurde das Naturerlebnis im Gelbachtal flankiert von einem breiten Angebot in allen Ortschaften. Es gab Musik, Kunst, Ausstellungen und jede Menge Imbissstände, die zum Verweilen einluden. „Das ist einer der schönsten Radfahrtage überhaupt“, schwärmte ein Besucher, der seit 15 Jahren regelmäßig dabei ist.