Ohne Fremdenverkehr läuft in Weinähr nichts
6. April 2007
Seine Bedeutung für Weinähr ist unumstritten, und denoch befindet sich der Verein für Heimat und Touristik, der frühere „Verkehrsverein“, in schwerem Fahrwasser, wie Vorsitzender Sven Bender berichtet. Sechs Mitglieder seien in den vergangenen knapp zwei Jahren ausgetreten, immerhin mehr als zehn Prozent der etwa 50 Mitglieder. „Da könnte man allmählich die Lust verlieren“, sagt Sven Bender, dem die Enttäuschung über den Schwund seines Vereins deutlich anzumerken ist. Aber auch das Engagement der Mitglieder lasse sehr zu wünschen übrig.
Die meisten Austritte hätten eine einfache Ursache: Der Verein zieht neuerdings die Mitgliedsbeiträge auf dem Bankwege ein, und nicht mehr wie früher mit Sammlungen von Haus zu Haus. So manchem alteingesessenen Mitglied stieß dies offenbar sauer auf und kehrte dem Verein kurzerhand den Rücken. „Bankeinzüge sind nun mal üblich heutzutage“, meint der Vorsitzende, der auf eine Umkehr des Minus-Trends hofft, um den Verein am Leben erhalten zu können.
Vor knapp zwei Jahren stand der damalige „Verkehrsverein“ praktisch vor dem Aus, als der langjährige Vorsitzende und ehemalige Ortsbürgermeister Reinhard Seibel sowie seine engsten Mitstreiter ihre Ämter niederlegten. In Sven Bender fand die Geschäftsführerin des Vereins, Andrea Mertlich, einen neuen Vorsitzenden, der mit Elan und Begeisterung zu Werke ging. Der Verein wurde umbenannt und erhielt ein neues, pfiffiges Logo, um auch nach außen deutlich zu machen, dass hier nicht nur die Weinährer Gastronomie versammelt ist, sondern alle Bürger angesprochen sind. „Wenn wir zum Beispiel eine Ruhebank aufstellen, dann hat der Gast im Schnitt vier Tage etwas davon, die Weinährer freuen sich aber 365 Tage im Jahr, dass sie darauf sitzen können“, erklärt er.
In den folgenden Monaten brachten Sven Bender und seine Vorstandsriege vieles auf den Weg, auf das sie heute stolz sind. So wurden rund 1000 Werbe- und Imageprospekte gedruckt, die hervorragend aufgenommen wurden, so der Vorsitzende. Als ein echter „Renner“ hat sich das Grillfest Anfang August erwiesen, das zuletzt 360 Menschen besuchten, darunter unzählige auswärtige Gäste. Auch die vom Verein für Heimat und Touristik ausgerichtete Drei-Hütten-Wanderung Ende Januar weist regen Zuspruch auf, wenngleich das schlechte Wetter in diesem Jahr den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung machte. Am Gelbachtaltag (2007: 8. Juli) beteiligte sich der Verein in den vergangenen Jahren mit einem vom Vorsitzenden selbst fabrizierten Weinstand und einem Luftballon-Wettbewerb, bei dem es schöne Preise zu gewinnen gab. Und schließlich investierte der Verein im vergangenen Jahr rund 1000 Euro für das Freischneiden des Rother Weges durch eine Spezialfirma. Eine Maßnahme, von der auch die Einheimischen profitieren dürften, wie Sven Bender meint. „Nur da,wo es den Einheimischen gefällt, gefällt es auch den Gästen“, meint er.
Neuestes Projekt des Vereins ist die Beschilderung der örtlichen Wanderwege, für die der Verein mit 500 Euro tief in die Tasche greift. An der Dorflinde soll demnächst außerdem eine Tourist-Info-Tafel aufgestellt werden, die mehr als 1000 Euro kosten dürfte. Darüber hinaus ist in naher Zukunft Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung ein Wohnmobilstellplatz für durchreisende Wohnmobilisten geplant. Dort sollen diese die Möglichkeit haben, für wenig Geld zum Beispiel übers Wochenende in Weinähr zu bleiben, von dort aus zu wandern und auch die Weinährer Gastronomie aufzusuchen. Eine ganz wichtige Sache in Zusammenhang mit dem „Lahnsteig“, so der Vereinsvorsitzende. Als Standort ist ein Platz zwischen Festwiese und Tennisplatz im Gespräch. ÂÂ
Für seine Vorhaben ist der Verein für Heimat und Touristik dringend auf zahlende Mitglieder angewiesen. Und die Beiträge, so Sven Bender, sind niedrig: Privatleute zahlen 5 Euro, Pensionen und Gaststätten 15 und Hotels 30 Euro – pro Jahr! Mit dem Entrichten der Beiträge allein ist es nach Ansicht des Vorsitzenden jedoch nicht getan. Mehr persönlicher Einsatz sei dringend notwendig. „Wir haben zum Beispiel größte Mühe, genügend Personal für das Grillfest zusammen zu bekommen“, erzählt er. Deshalb appeliert Sven Bender an seine Mitbürger: „Macht mit!“ Schließlich gehe es auch um die Zukunft des für Weinähr wichtigsten Wirtschaftszweigs (10.000 Ãœbernachtungen pro Jahr), den Fremdenverkehr. „Ohne Fremde geht unsere Gastronomie und alles, was damit zusammenhängt kaputt.“
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Guten Tag,
ich habe gelesen dass Sie einen Wohnmobilstellplatz einrichten wollen. Ich wollte mich mal erkundigen, in wieweit der Stellplatz fertiggestellt ist, da wir am kommenden Wochenende Weinähr besuchen möchten.
Für eine Information bis zum 05.08.08 wäre ich Ihnen dankbar.
Guten Tag Herr Belzer,
die Gemeinde richtet im nächsten Jahr 2 Wohnmobilstellplätze ein.
Die Fläche, die dafür vorgesehen ist, wird derzeit noch anderweitig genutzt.
In der Gemeinde gibt es aber mehrere Möglichkeiten ein Wohnmobil abzustellen. Schicken Sie mir doch bitte eine eMail mit Ihren Reisedaten an „info@weinaehr.de“,und ich teile Ihnen mit, wo Sie parken können.
Gerne lasse ich Ihnen auch Prospektmaterial von Weinähr und Umgebung zukommen.
Weiter Infos erhalten Sie auch unter „www.weinaehr.de“
(>Tourismus!)!
Gruß aus Weinähr
Mathias Schliemann
Hallo Herr Belzer,
Sie meinten sicherlich bis zum 05.06.08!!!!
Aus diesem Grund hier noch mal meine Mobilnummer:
0151 1216 25 48
Gruß aus Weinähr
Mathias Schliemann
P.S.: Weitere Infos auch unter http://www.nassau-touristik.de/
Hallo Herr Schliemann,
erst mal vielen Dank für Ihre schnelle Antwort, aber leider haben wir uns für eine anderen Ort entschieden, da wir mit 3 Wohnmobilen sind. Da dürfte es bestimmt schwer werden, einen geeigneten Platz zu finden.
Ich würde es aber gut finden, wenn Sie den Wohnmobilstellplatz nächstes Jahr fertigstellen würden, da es im ganzen Gelbachtal eigentlich keinen Stellplatz gibt. Da ich schon öfter durch Weinähr gefahren bin und dies eine reizvolle Landschaft ist, werde ich bestimmt dann nächstes Jahr vorbei kommen.
Vielen Dank noch mal für Ihre Bemühungen.
Jürgen Belzer