Nach sieben Minuten schon Wasser marsch!
4. August 2007
Kaum eine halbe Stunde dauerte es – da war das Feuer rund um den explodierten Bunker an der Miedziankit gelöscht. Eine beachtliche Leistung der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und der Nassauer Stützpunktwehr, die gestern Abend in einer gemeinsamen Ãœbung eindrucksvolle Routine bei einem dramatischen Szenario zeigten. Natürlich wäre es im Ernstfall nicht mit einer halben Stunde getan, doch was zählt, ist das Tempo der Einsatzfähigkeit. Und hier waren die heimischen Wehrleute spitze. Gerade einmal sieben Minuten nach Ankunft am Einsatzort, so Wehrführer Horst Thomas, hieß es bereits „Wasser marsch“!
26 Feuerwehrleute aus Nassau und elf Weinährer Blauröcke hatten an zwei verschiedenen Stellen des rund 50 Meter entfernten Gelbachs Schlauchleitungen verlegt, um einem vermeintlichen Brand unterhalb des Himmelsbergs gemeinsam zu Leibe rücken zu können. Während die Nassauer mit einem großen Tanklöschfahrzeug (TLF) und zwei weiteren Einsatzfahrzeugen angerückt waren, setzten die Weinährer ihr eigenes kleineres Fahrzeug und die Pumpe ein.
Angenommen wurde eine bei Verladearbeiten ausgelöste Explosion in einem der beiden in den Himmelsberg hineingetriebenen Pulverbunker der Nassauer Munitionsfabrik „Elisenhütte“, die hier zehn bzw. 20 Tonnen reines Schießpulver eingelagert hat, wie Horst Thomas berichtete. Die Explosion löste einen Waldbrand aus, der von den beiden Feuerwehren gelöscht werden musste. Schlimmer noch: Der Brand griff auch auf den Lagerschuppen gegenüber dem Bunker über, so dass dort ebenfalls ein Löschangriff notwendig wurde. Bewohner des benachbarten Wohnhauses – so die weitere Annahme der Ãœbung – mussten von Wehrleuten evakuiert werden. Die Weinährer und Nassauer Wehrleute demonstrierten, was sie in unzähligen Ausbildungs-, Fortbildungs- und Ãœbungsstunden gelernt haben. Denn im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen „wie im Schlaf“ – zum Wohle der Bürger, die sich auf eine jederzeit einsatzfähige Feuerwehr verlassen.
Horst Thomas zeigte sich denn auch zufrieden mit dem Verlauf der Ãœbung, der Leistung seiner Truppe, aber auch mit dem reibungslosen Zusammenwirken beider Feuerwehren. „Man kann zwar nie sicher sein, dass es im Ernstfall genauso abläuft, trotzdem sind solche Ãœbungen ganz wichtig, um auf solche Fälle vorbereitet zu sein“, hatte Thomas im Vorfeld bereits geäußert. Hoch zufrieden mit der Leistung beider Wehren zeigten sich auch der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Nassau, Horst Kaiser, der Nassauer Wehrführer Jürgen Schwarz, und der Brandschutzbeauftragte der Elisenhütte, Thomas Schuck. (Fotos: Saskia Daubach, Horst Thomas)
Es ist doch schön, dass man, wenn man mal nicht an einer Gemeinschaftsübung teilnehmen kann, den Bericht darüber schon am nächsten Morgen lesen kann. Top!