Martinsfeuer vertrieb die November-Kälte
12. November 2007
Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet: Der tagelange Dauerregen hatte dem schon vor einer Woche aufgeschichteten Holz für das Martinsfeuer offenbar nichts anhaben können. Nur wenige Minuten nach dem Entzünden durch die Freiwillige Feuerwehr Weinähr war der Festplatz in den rötlichen Schein von hell lodernden Flammen getaucht. „Wir haben gut getrocknetes Holz verwendet, das sich in der kurzen Zeit nicht mehr mir Wasser vollsaugen konnte“, verriet Wehrführer Horst Thomas.
Und auch der Martinszug stand an diesem Abend offenbar unter einem glücklichen Stern. Hatte es noch Stunden zuvor in Strömen gegossen, so hatte Petrus pünktlich zur Aufstellung des Zuges an der Pfarrkirche ein Einsehen mit den Weinährer Kindern, die in Begleitung ihrer Eltern zu Dutzenden ihre Laternen, Fackeln und Taschenlampen mitgebracht hatten, um auf – allerdings verkürzter – Strecke über den Bachweg von der Miedziankit her zum Festplatz zu ziehen. Stimmungsvoll begleitet wurde der Zug von Martinsliedern, die der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Dausenau schmetterte. St. Martin führte den Zug „persönlich“ hoch zu Ross an. Ein schöner Anblick, den sich auch manche Besucher aus den Nachbarorten nicht entgehen ließen. Für das leibliche Wohl hatten die Ortsvereine unter Federführung der TuS bestens gesorgt, die mit warmen Speisen sowie Glühwein für die Erwachsenen und nicht-alkoholischen Getränken für die Kinder aufwarteten. Natürlich durfte auch der Martinsweck nicht fehlen, den Ortsbürgermeister Mathias Schliemann nach kurzer Ansprache an alle Kinder verteilte. Und weil das Feuer die beißende November-Kälte rasch in die Schranken wies, blieben die Weinährer noch lange zusammen, um zu klönen oder einfach dem Funkenstieben der Flammen zuzuschauen, die knackend in den dunklen Nachthimmel züngelten. Der Schein des Feuers leuchtete in vielen staunenden Kinderaugen wider.
Für besinnliche Momente sorgte an diesem Traditions-Abend – wie schon seit Jahren – Inge Scherer, die in der Kirche noch vor dem Martinszug von der Martinslegende berichtete.