Weinährer Finanzen bleiben im Minus
12. April 2007
Die finanzielle Situation der Ortsgemeinde Weinähr bleibt angespannt, wie ein Blick auf die Haushaltssatzung 2007 belegt, die jetzt von der Kreisverwaltung genehmigt worden ist. Danach klafft im Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Ausgaben und Einnahmen festgelegt sind, eine Deckungslücke von mehr als 102.000 Euro. Der größte Teil dieses Minus entfällt auf die Abwicklung eines Alt-Fehlbedarfs aus dem Jahr 2005 in Höhe von mehr als 91.000 Euro. Im laufenden Haushaltsjahr entsteht demnach ein neues Defizit von rund 11.000 Euro. Zum Vergleich: In den beiden Vorjahren betrug dieser Fehlbedarf mehr als 33.000 Euro, bis zum Jahr 2010 soll er auf rund 5000 Euro sinken. Die Last der Schulden drückt nach wie vor schwer auf die Ortsgemeinde: Mit 323.000 Euro stand Weinähr zum Jahresende 2006 bei den Banken in der Kreide. Rein rechnerisch ist damit jeder Weinährer mit etwa 680 Euro verschuldet. Trotz ihrer schwierigen Finanzlage gibt die Ortsgemeinde in bescheidenem Umfang Geld für die Kinder- und Jugendarbeit sowie für ihre Senioren aus. 400 Euro stehen für die Unterhaltung der Kinderspielplätze im Haushalt, 1700 Euro für Geräte und Ausstattungsgegenstände. Die Ausrichtung der Seniorenfeier ist mit 500 Euro im Haushalt veranschlagt. Für die Unterhaltung der Weinährer Sportstätten stehen 300 Euro zur Verfügung. Die Erhaltung der gemeindlichen Infrastruktur ist ebenfalls berücksichtigt: Für die Unterhaltung der Wanderwege etc. stehen 1000 Euro, für die Unterhaltung von Schutzhütte, Grillplatz u.a. stehen 500 Euro im Etat. Auch der Fremdenverkehr wird gefördert: 250 Euro schießt die Gemeinde zu den Sachausgaben für den „Erlebnistag Gelbachtal“ hinzu, 1400 Euro erhält der Verein für Heimat und Touristik für die Werbung und Zimmervermittlung.
Die Neuinvestitionen der Gemeinde sind in diesem Jahr äußerst bescheiden: 1600 Euro gibt Weinähr für die Beleuchtung am Buswartehäuschen am Neubaugebiet Hammerweg/Am Sonnenhang aus. Finanziert wird diese Ausgabe mit einem Kredit.
Guten Tag,
1400 € bekommt der Verein für Heimat & Touristik. Das hört sich erst einmal spendabel an, hat die Ortsgemeinde zu viel Geld? Nein. Das Geld stammt aus der Umlage der Fremdenverkehrsabgabe die von den Betrieben in Weinähr geleistet wird. Ein Teil davon bekommt dann der Verein. Die Verwendung der Gelder, die immer rückwirkend über 2 Jahre berechnet werden, sind in der Vereinssatzung definiert. Die Höhe der Fremdenverkehrsabgabe wird vom Fremdenverkehrsausschuss festgesetzt. Ich denke, dies ist ein wichtiger Beitrag zum Allgemeinwohl in Weinähr, nicht nur für unsere Gäste. Es kommt auf eine gute Mischung an, wie die Gelder ausgegeben werden. In den vergangenen 2 Jahren wurden viele Investitionen getätigt, die uns in Weinähr voran gebracht haben. Durch den Einsatz einiger Mitbürger in ihrer Freizeit konnte man bisher den Etat des Vereins erheblich aufstocken und somit einige Investitionen in und für Weinähr tätigen, die durch die Ortsgemeinde Weinähr alleine niemals möglich gewesen wären. Die Ortsgemeinde befindet sich auf dem richtigen Weg. Es geht eben nur mit Konsequenz und Disziplin. Aber auf dem anderen Weg über die Ortsvereine ist noch viel machbar. Nur brauchen wir dafür auch viele freiwillige Helfer.