Alte Schule: Abriss oder Sanierung?
13. April 2007
 Zu einer Einwohnerversammlung lädt die Ortsgemeinde Weinähr am Mittwoch, 2. Mai, um 19.30 Uhr ins Rathaus ein. Ortsbürgermeister Mathias Schliemann wird über Angelegenheiten der Gemeinde Weinähr berichten, während der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nassau, Udo Rau (CDU), über Themen auf der Ebene der Verbandsgemeinde informiert. Aber auch die Weinährer Bürgerinnen und Bürger haben das Wort: Sie können Fragen zu Angelegenheiten der Gemeinde und der Verbandsgemeinde stellen. Wie Ortschef Schliemann vorab berichtete, will er vor allem die Zukunft des alten Schulhauses ansprechen, um die Meinung der Bürgerinnen und Bürger über die weitere Verwendung des sanierungsbedürftigen Gebäudes zu erfahren. Nach derzeitigem Sachstand gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens könnte das Gebäude verkauft werden, mit der Auflage, dass der Käufer den Charakter des Schulhauses erhält. Die zweite Möglichkeit wäre der Abriss des nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert und die Gestaltung eines Dorfplatzes an seiner Stelle. Eine Variante, die die „klamme“ Gemeinde vor erhebliche finanzielle Probleme stellen dürfte. Der Gemeinderat möchte die Ergebnisse bzw. Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in seine Entscheidung, die noch in diesem Jahr in einer „Sondersitzung“ gefällt wird, einfließen lassen.
Ein Abriss der alten Weinährer Schule wird seit vielen Jahren diskutiert, wobei die Meinungen über den Zustand des Hauses auseinandergehen. Zuletzt hatte vor fast genau zwei Jahren ein Gutachter der Technischen Universität Kaiserslautern bescheinigt, dass das Gebäude entgegen früheren Aussagen keine Bauruine sei, sondern erhalten und privatwirtschaftlich genutzt werden könnte. Als Beispiele wurden seinerzeit – ebenfalls in einer Einwohnerversammlung – ein Ausbau der alten Schule als Weinstube oder als Feriendomizil, eventuell auch mit Künstlerwohnung, erörtert. Bemühungen der Ortsgemeinde, das alte Gebäude zu vermarkten, blieben bisher allerdings erfolglos. Ein anderer Planer hatte einige Jahre zuvor den Abriss und die Gestaltung eines terrassierten Dorfplatzes vorgeschlagen.
Ich bin der Meinung, dass die jetzige Situation durch eine Hinhaltetaktik vom alten Ortsvorstand entstanden ist. Das Problem wurde einfach ausgesessen. Die neue Situation ist die, dass eine Unterhaltung durch die Gemeinde nicht finanzierbar ist. Es gibt bei uns im Ort Leute, die sich um einen Erhalt der Schule stark machen, obwohl sie diese Schule nie besucht haben. Man träumt nun weiterhin einen nie zu finanzierenden Traum. So vergehen nun die Jahre und das Gebäude verfällt immer mehr und die Kosten steigen. Und ich bin sicher, dass in der Bürgerversammlung wieder neue Argumente für den Erhalt der Schule diskutiert werden. Ist ja doch egal, aber Hauptsache man hat sich wieder profiliert und einige Jahre ziehen wieder ins Land. Bezahlen kann es ja die Allgemeinheit. Nachdem man 20 Jahre verschlafen hat, etwas aus der Schule zu machen, ist es doch schön, noch einmal 20 oder 30 Jahre dranzuhängen. Vielleicht können dann die Weinährer irgendwann einmal das fünfzigjährige Bestehen mit etwas Weingeist in einer hässlichen Bauruine feiern.
Ein Dorfplatz vor der Kirche anzustreben, dies bedeutet Abriss der Schule, ist nach meiner Meinung die einzig richtige Lösung.
Ein guter Ansatz zur Diskussion bietet das Konzept der TU Kaiserlautern.
Vor gut drei Jahren haben Studenten ein Nutzungskonzept für die Alte Schule ausgearbeitet. Dieses Konzept wurde vor zwei Jahren im Rahmen der Einwohnerversammlung vorgestellt.
Eine Alternative zum Abriss, wäre durchaus ein Verkauf der Schule mit der Möglichkeit, dem Käufer die Auflage zu machen, den Charakter des Schulhauses zu erhalten (z.B. Fenster/Fensteranordnung). Diese Vorgabe der Gemeinde muss sich natürlich im Kaufpreis wiederspiegeln.
Die Alternative an dieser Stelle einen Dorfplatz zu schaffen ist gut aber für die Gemeinde Weinähr nicht finanzierbar!
Ein Abriss dürfte zwischen 25.000 und 30.000 € liegen. Ein Dorfplatz würde die Gemeinde nach meiner vorsichtigen Schätzung mindestens 100.000 € kosten. Dieser Dorfplatz müsste zudem komplett über Kredite finanziert werden. Und ob dies von der Kommunalaufsicht des Rhein-Lahn-Kreises genehmigt wird, ist äußerst fraglich!
Am kostengünstigsten für die Gemeinde ist zweifellos der Verkauf oder einfach nichts zu tun. Doch machen wir uns nichts vor: Wer kauft ein altes Schulgebäude, um daraus Ferienwohnungen oder einen gastronomischen Betrieb zu machen? Das müsste schon ein ausgesprochener Liebhaber oder jemand mit viel, viel Geld und Idealismus sein. Kaum zu glauben, dass sich ein solcher Mensch findet. Die Konzepte aus Kaiserslautern sind gut gemeint, erscheinen aber unrealistisch. Deshalb mein Vorschlag: Sollte sich bis zu einem Zeitpunkt X kein Käufer gefunden haben, sollte über Mittel und Wege eines Abrisses mit Neugestaltung gesprochen werden. Vielleicht kann Innenminister Karl Peter Bruch einen der vielen Finanztöpfe des Landes öffnen, um etwas für Weinähr zu tun. Für andere Projekte, deren Zukunft oft zweifelhaft ist, hat das Land auch Geld genug.
Lieber Kai,
1. Abseilübungen sind erlaubt. (die machen wir immer heimlich, wenn du nicht da bist 🙂
2. Hat unsere Gemeinde denke ich genug Schulden, und die Tilgung der Raten ist jetzt schon ein kleines Problem.
3. Ich denke, dass es außerdem vielleicht gerade mal 10 % der Bürger interessiert, wie es vor der Kirche aussieht, hat man ja am Umwelttag gesehen an der „hohen“ Teilnehmerzahl.
Klar hätte ich auch gerne einen schönen Dorfplatz, nur leider kann die Gemeinde das nicht finanzieren, und deswegen sind wir auf Gelder des Landes oder eines anderen Spenders angewiesen.
4. In ca. 20-30 Jahren ist die alte Schule sowieso nicht das einzige Gebäude im Dorfkern, das leer steht, und von Verfallen kann man ja noch nicht reden.
5. Der Verkauf der Schule wäre natürlich das Beste, nur wer möchte dieses Objekt nutzen und für was, also ich denke es ist sehr schwierig, jemanden zu finden.
Meine persönliche Meinung (mein Senf dazu)
Ich sag dann dem Karl Heinz bescheid, dass wir nun unsere Selbstrettungsübungen bei euch machen 😉
Hallo Bastian!
zu. 1 Wenn ich nicht da bin! Puhh das ist schwer ich bin doch einer der Aktivsten momentan in der Feuerwehr 😉
zu. 2 man muss teilweise auch neue Schulden machen, um eine Stagnation zu umgehen, welche mit vlt. noch viel höheren Schulden verbunden ist
zu. 3 Es ist teilweise aber auch so, dass die neuern Bürger es nicht leicht gemacht bekommen, sich in das Dorfleben der alten Hasen integrieren zu können. wenn man bei Veranstaltungen sich vlt. auch mal mit den (Neu)bürgern, welche erscheinen, unterhält, bekommen sie vlt. ein ganz anderes Bild von Weinähr und möchten auch aktiver an der Gemeinschaft teilhaben!
zu. 4 dann können wir wenigstes günstig Häuser erwerben und unser eigenes Ghetto schaffen 😉
zu. 5 wir könnten ja mal bei der Scientology anfragen, die ist doch immer auf der Suche nach neuen Immobillien!
Du willst doch nich wirklich inner übung mit pa durch unser kleines Haus kraxeln oder?
bis dann greetz by kai