Gelbachtaltag: Radfahrer gingen lieber baden
12. Juli 2010
Bei 35 Grad im Schatten blieb ein Großteil der Radfahrer am Sonntag offenbar lieber zu Hause oder ging — auf der Suche nach Abkühlung — gleich zum Baden ins Freibad. Nicht anders ist zu erklären, dass es beim nunmehr 14. Erlebnistag autofreies Gelbachtal ungewöhnlich ruhig zuging. Zwar hatten sich am frühen Vormittag noch etliche Radfahrer, Inline-Skater und Wanderer auf den Weg durch das enge Tal gemacht, doch herrschte spätestens ab den Mittagsstunden ziemliche Leere im Weinährer Ortskern. Dabei waren die heimischen Ständebetreiber, allen voran TuS Weinähr, Alte Herren, Privatleute und örtliche Gastronomen für den Ansturm der Besucher bestens gerüstet. Doch ein Großteil der Tische und Bänke blieb leer, und dort, wo sich in früheren Jahren spätestens um die Mittagszeit dichte Menschentrauben durch die Ortsmitte drängten, verloren sich heuer ein paar wenige Radler.
„Die große Hitze dürfte viele vom Kommen abgehalten haben“, meinte der Geschäftsführer der Touristik im Nassauer Land, Christoph Keul, dessen Schätzung zu Folge kaum die Hälfte der Besucherzahlen früherer Jahre erreicht worden sein dürfte. Kein Wunder, zeigte das Thermometer doch bereits am Morgen, trotz nächtlicher Regengüsse, deutlich über 20 Grad. Keul wies darauf hin, dass die geringere Besucherzahl beim „Gelbachtaltag“ offenbar einem Trend in diesem Jahr folgte. Denn schon beim großen „Tal-total-Tag“ am Mittelrhein im Juni blieben viele Freizeitsportler und Familien fern.
Dabei war sportliche Betätigung auf dem Zweirad durchaus angenehm, wie Radfahrer berichteten, die das enge Tal eilig durchmessen hatten. „Beim Fahren hat der Fahrtwind schön gekühlt, nur anhalten durfte man nicht“, meinte ein Radler. Nur den Kindern machte die Hitze offenbar wenig aus. Besonders gefragt war am Nachmittag die Hüfburg vor dem Rathaus, aber auch eine Abkühlung unter einem Rasensprenger, der auf der Hauptstraße für erfrischende Duschen sorgte.