Weinährer „Schnooge“ waren gegen Harakiri
1. Oktober 2007
Erst wollten sie sich „Sado Maso Harakiri“ nennen, dann besannen sie sich eines Besseren und gaben sich den Namen „Weinährer Schnooge“. Die Rede ist von zwölf Frauen, die sich vorwiegend dem Karneval verschrieben haben. Doch seit einiger Zeit streben sie auch zu neuen Ufern, wie die musikalische Weinprobe im historischen Rathaus im April dieses Jahres zeigt. Wir sprachen mit Sabine Gilberg-Schliemann über den wohl originellsten Verein der Gemeinde. Lesen Sie hier ein weiteres „Weinährer Dorfgespräch“ im Wortlaut:
Worin bestehen die Aktivitäten der Schnooge?
Sabine Gilberg-Schliemann: Ganz klar an erster Stelle – Fassenacht. Aber, wie wir bereits mit der Weinprobe gezeigt haben, möchten wir noch gerne eine besondere Aktion im Weinährer Veranstaltungskalender etablieren, die wir mit unseren zwölf Mitgliedern bewältigen können. So ist ja für das nächste Jahr ein orientalischer Abend angedacht. Lust hätten wir auch zum Theater spielen, dafür hat uns bis jetzt aber auch der passende Rahmen gefehlt – vielleicht finden wir den ja auf dem geplanten Dorfplatz. Mal sehen.
Sind die Schnooge ein reiner Karnevalsverein oder gibt es noch weitere Betätigungsfelder? Was macht ihr zum Beispiel im Sommer?
Sabine Gilberg-Schliemann: Wir treffen uns mehr oder weniger regelmäßig und haben dann auch viel zu bequatschen. Da aber alle berufstätig sind und Familie haben, bleibt nicht so viel Zeit für gemeinsame Aktivitäten, wie wir gerne hätten.
Gibt es schon Ideen für die nächste Karnevalssaison?
Sabine Gilberg-Schliemann: Einen schönen Gruß an die TUS, unser Programm steht. Aber verraten wird an dieser Stelle nichts!
Was war der Anlass zur Gründung der Schnooge vor sechs Jahren, und wie kam es zu der seltsamen Namensgebung, denn Schnooge („Schnaken“) bedeutet ja eigentlich ein Schimpfwort?
Sabine Gilberg-Schliemann: Wir konnten uns in keinem bestehenden Verein verwirklichen und haben aus diesem Grund beschlossen, etwas Eigenes zu machen, und das war auch gut so. Die Idee für den Namen hatte Karin Netuschil, die das „Schimpfwort“ noch aus ihrer Obernhöfer Zeit kannte. Da „Schnooge“ ja manchmal etwas lästig sind und auch schön stechen können, gefiel uns der Name, nachdem wir vorher schon einige Namenskreationen hinter uns gelassen hatten, zum Beispiel „Sado Maso Harakiri“.
Was planen die Schnooge in der Zukunft, und wie wollen Sie die Mitgliederzahl steigern?
Sabine Gilberg-Schliemann: Wir haben keinen Grund, die Mitgliederzahl unbedingt steigern zu wollen. Wer Interesse hat und gerne mitmachen möchte, ist natürlich herzlich eingeladen. Informationen zum nächsten Treffen erhält man bei den „Schnooge“ persönlich. Als wir den Verein gründeten, war es nicht unser Bestreben, so schnell wie möglich viele Mitglieder zu bekommen, sondern den Kreis so überschaubar zu halten, dass jeder mit seiner Meinung und Persönlichkeit einen Platz und Gehör findet. Aus diesem Grund haben wir auch keine Vorsitzende. Dies ist mit zwölf Mitgliedern besser zu realisieren als mit 120!