Die TuS Weinähr ist dem Bau eines neuen Umkleidegebäudes am Weinährer Sportplatz ein gutes Stück näher gerückt. Der Gemeinderat hat gestern Abend die Übernahme einer Kreditausfall-Bürgschaft in Höhe von bis zu 9000 Euro einstimmig gebilligt. Dies versetzt den Sportverein in die Lage, einen Kredit aufzunehmen, den er für die Finanzierung des Umkleidegebäudes (Kosten: 49.500 Euro) dringend benötigt. In seiner Sitzung vor drei Wochen hatte der Gemeinderat eine Entscheidung über das Thema aufgeschoben, um zunächst bei der Kommunalaufsicht zu klären, ob die Übernahme einer Bürgschaft die Förderung des Dorfplatz-Projekts gefährden könnte.
Wie Ortsbürgermeister Mathias Schliemann dem Gemeinderat berichtete, hat der Leiter der Kommunalaufsicht, Rainer Korn, der Übernahme einer Ausfall-Bürgerschaft zugestimmt. Lediglich bei einer selbstschuldnerischen Bürgschaft hätte es wohl Schwierigkeiten gegeben. Schliemann war froh, dass die Gemeinde die Bürgschaft nun übernehmen kann, obwohl die Gemeinde wegen ihrer finanziellen Situation das Wort Bürgschaft eigentlich gar nicht in den Mund nehmen dürfte. Die Kommunalaufsicht schätze das Ausfallrisiko für die Gemeinde jedoch als sehr gering ein, berichtete Schliemann.
Dieter Gensmann sagte, das Gespräch mit der Kommunalaufsicht sei genau der richtige Weg gewesen. Nun sollte der Verein zusehen, dass er das Geld gut anlegt, damit der Bürgschaftsfall nicht eintritt. Frank Mertlich war „froh, dass die Kuh nun endlich vom Eis ist“. Er bedauerte jedoch, dass es nach der jüngsten Ratssitzung zu „persönlichen Angriffen“ auf Ratsmitglieder auf der Internetseite der TuS gekommen sei. Er erinnerte daran, dass alle Mitglieder des Gemeinderats ihr Mandat ehrenamtlich ausüben. Auch der Zweite Ortsbeigeordnete Hubert Bender erklärte, die Sache sei es Wert, auch wenn er bei der Bürgschaft ein ungutes Gefühl im Bauch habe.
Der TuS-Geschäftsführer und Erste Ortsbeigeordnete Christoph Linscheid berichtete auf Nachfrage von Dieter Gensmann, dass die TuS sich auf ein Umkleidegebäude beschränken müsse, weil der Bau eines zusätzlichen Dusch-Trakts im Hochwasserschutzgebiet am Gelbach nicht genehmigt würde. Schon jetzt bedeute es ein großes Entgegenkommen der Unteren Wasserbehörde, dass das bestehende Gebäude um fünf Meter vergrößert werden dürfe. Ein Duschgebäude direkt am Sportplatz wäre zwar großartig, aber unrealistisch.