Weinähr — das Dorf der 14 Kulturdenkmäler
14. Februar 2009
Schöne Fachwerkhäuser prägen das Ortsbild in der Dorfmitte von Weinähr und legen Zeugnis ab von der Baukunst unserer Vorfahren. Eine Tatsache, die ihren Niederschlag findet in der neuen Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz, die jetzt auch im Internet veröffentlicht worden ist. Nicht weniger als 14 Baudenkmäler aus Weinähr sind dort aufgeführt. Gemessen an der Zahl ihrer Gebäude liegt die Gelbachgemeinde damit bei der Denkmalsdichte weit vorne im Rhein-Lahn-Kreis.
Allein acht Kulturdenkmäler in Weinähr befinden sich in der Hauptstraße (24, 26, 28, 29, 30, 32, 33, 40) mit dem wohl ältesten Gebäude im Ort, dem in den 90er Jahren aufwendig restaurierten Rathaus, das Mitte des 15. Jahrhunderts datiert, also mehr als 500 Jahre alt ist. Ebenfalls als Kulturdenkmal eingestuft sind die Häuser in der Bornstraße 4 sowie in der Bergstraße 4 und 10. Ebenso die frühgotische Kirche, deren Schiff bis ins Jahr 1428 zurückreicht.
Den Status eines Kulturdenkmals besitzen aber auch die beiden Weinährer Kappellchen: das Muttergotteshäuschen am Aufgang des Rother Weges und die Felsenkappelle weiter oben.
Für die Eigentümer von historischen Gebäuden hat die Aufnahme in die Denkmalliste einen ganz praktischen Nutzen,auf den Ortsbürgermeister Mathias Schliemann jetzt aufmerksam machte. Sie können die Aufwendungen für Sanierungen und Restaurierungen von der Steuer absetzen, und zwar über die Handwerkerrechnungen hinaus. Damit will das Land einen Anreiz schaffen, historische Gebäude zu erhalten und der Entvölkerung der alten Dorfkerne, wie sie in manchen Regionen bereits zu beobachten ist, entgegenzuwirken.
Ein Ziel, das auch die Ortsgemeinde Weinähr unterstützt, wie Mathias Schliemann bekräftigte. Zumal die Denkmalliste auch Bestandteil des Weinährer Dorferneuerungs-konzeptes sei. Zwar habe Weinähr derzeit noch kein Problem mit Gebäude-Leerständen in der Ortsmitte, doch gelte es einer solchen Entwicklung rechtzeitig vorzubeugen. Deshalb will Ortschef Schliemann in Kürze alle Eigentümer von Kulturdenkmälern zu einem Informationsabend einladen, um sie über die Möglichkeiten der steuerlichen Absetzbarkeit und der Bezuschussung aus Mitteln der Dorferneuerung zu informieren.