Bürgerversammlung zum Thema Weinbau
22. Februar 2012
Die Zukunft des Weinbaus in Weinähr ist Thema einer Bürgerversammlung am kommenden Mittwoch, 29. Februar, um 19 Uhr im Rathaus. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen. Winzer Helge Ehmann (Obernhof) wird die Situation des heimischen Weinbaus aus Sicht der Winzerbetriebe darstellen. Weiterhin wird das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum aus Montabaur als Flurbereinigungsbehörde über die Chancen, Ziele und den Ablauf eines Bodenordnungsverfahrens informieren. Auch die Kosten und die Abgrenzung werden thematisiert. Als mögliches Bodenordnungsgebiet kommen dabei vor allem die aktuellen sowie die aufgegebenen Weinbergsflächen und die Anschlussflächen in Betracht. Neben dem gegenseitigen Austausch soll die Veranstaltung auch dazu dienen, unter den betroffenen Grundstückseigentümern, das Interesse an einer Bodenordnung abzufragen. Das Ergebnis wird in die Entscheidung über ein Bodenordnungsverfahren einfließen.
Die Ursprünge des Weinbaus an der Lahn gehen in die vorigen Jahrhunderte zurück. Der Weinbau ist seitdem prägendes Element der hiesigen Kulturlandschaft und bedeutender Teil der Ortsgeschichte von Weinähr. Er ist wichtiger Wirtschaftsfaktor und touristisches Merkmal. Verschiedene Einflüsse haben dazu geführt, dass der Weinbau an der Lahn in den vergangenen Jahrzehnten stetig rückläufig war und mittlerweile nur noch in den beiden Gemeinden Weinähr und Obernhof betrieben wird. Angeregt durch den Prozess der integrierten ländlichen Entwicklung in den Verbandsgemeinden Nassau, Katzenelnbogen und Bad Ems (ILE Lahn-Taunus) wurde das Projekt „Zukunftsfähige Strukturierung des Weinbaus an der Lahn“ herausgearbeitet. Diverse Vorgespräche und Untersuchungen haben ergeben, dass eine Bodenordnung nach dem Flurbereinigungsgesetz als Instrument der integrierten ländlichen Entwicklung die Voraussetzungen für einen zukunftsfähigen Weinbau in den beiden Gemeinden Weinähr und Obernhof schaffen kann. Die Ortsgemeinderäte der beiden Gemeinden haben sich im Schulterschluss mit den Winzerbetrieben einmütig für ein solches Projekt ausgesprochen. „Ich sehe in dem Projekt eine große Chance, den Weinbau in unserer Gemeinde dauerhaft zu erhalten und damit der Entwicklung unserer Gemeinde neue Impulse zu verleihen“, so Ortsbürgermeister Mathias Schliemann. Der ILE-Prozess Lahn-Taunus, der den Erhalt des Weinbaus an der Lahn als regionales Ziel auffasst, werde unterstützt.
- Ansprechpartner sind Ortsbürgermeister Mathias Schliemann, Tel. 02604/5167, Norbert Massengeil-Beck, Tel. 02604/7563, und das DLR Westerwald-Osteifel, Tel. 02602/9228-0, Herren Turck und Ströder.