Flurbereinigung soll Zukunft des Weinbaus sichern
2. März 2012
Die heimischen Eigentümer von Weinbergsflächen haben sich in einer Versammlung am Mittwochabend im Rathaus ohne Gegenstimme für eine Flurbereinigung ausgesprochen. Damit soll die Zukunft des Weinbaus in Weinähr und Obernhof auch langfristig gesichert werden. Ziel der Flurbereinigung ist es, die Bearbeitung der Steillagen zu vereinfachen, zum Beispiel durch Maschineneinsatz, aber ebenso die Anbauflächen auszuweiten. Ortsbürgermeister Mathias Schliemann betonte in seiner Begrüßung aber auch, dass es um den Erhalt einer Kulturlandschaft und die Förderung des Tourismus geht. Die Weinbergsflurbereinigung sei ein wichtiger Schritt, um Weinährs Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Schliemann war insbesondere bei den Grundstückseigentümern der betroffenen Flächen dafür, ein positives Votum für die Flurbereinigung abzugeben. Denn dies sei nicht nur wichtig, um eine möglichst breite Akzeptanz für das Projekt zu haben, sondern auch zwingend von der Landesregierung vorgegeben.
Der Obernhofer Winzer Helge Ehmann schilderte aus Sicht der Winzer die Notwendigkeit der Flurbereinigung und die sich hieraus ergebenen Chancen. In einer anschaulichen Präsentation lieferte er Zahlen, Daten und Fakten darüber, wie beschwerlich der Weinbau in Weinähr und Obernhof im Vergleich mit anderen Weinanbaugebieten ist, zum Beispiel Rheinhessen. Die hiesigen Winzer müssten ein Vielfaches mehr an Zeit investieren als in anderen Weinbaugebieten. Ehmann beschrieb die Situation und die Zielsetzungen mit so viel Herzblut, dass jedem Anwesenden klar wurde, wie wichtig das Projekt nicht nur für die Winzer, sondern auch für Gemeinden Obernhof und Weinähr ist. Auch für den Erhalt der Kulturlandschaft, so Helge Ehmann, sei das Flurbereinigungsverfahren ein Muss und eine riesen Chance für beide Ortsgemeinden.
Sebastian Turck vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Westerwald/Osteifel (DLR), der mit seinem Kollegen Lutz Ströder anwesend war, erklärte das Flurbereinigungsverfahren und klärte über die finanzielle Seite einschließlich Landeszuschüsse auf. Die Entscheidung, ob das angestrebte Flurbereinigungsverfahren eingeleitet wird, soll im April in Mainz gefällt werden.