Einen herben Rückschlag musste der Fremdenverkehr in der Verbandsgemeinde Nassau im vergangenen Jahr hinnehmen. Wie die Rhein-Lahn-Zeitung berichtet, sanken die Ãœbernachtungszahlen von 106.000 im Jahr 2005 auf nur noch knapp 54.000 im Jahr 2006 – ein Rückgang von fast 50 Prozent! Ursache ist offenbar der Wegzug der LVA-Klinik von Nassau nach Bad Ems, wie es in einer Versammlung der Touristik im Nassauer Land (TNL) hieß. Für die Gemeinde Weinähr bedeutet dies, dass ihr Anteil am Tourismus innerhalb der Verbandsgemeinde Nassau sich nahezu verdoppelt hat. Schmerzlich für die TNL war auch ein Defizit in ihrem Haushalt in Höhe von 3400 Euro, heißt es weiter. Der Gesamtetat der TNL betrug etwa 270.000 Euro. Zum Vergleich: Das Volumen des Haushalts 2007 der Ortsgemeinde Weinähr beträgt rund 352.000 Euro. Der Verein für Heimat und Touristik Weinähr ist im übrigen Mitglied der TNL und zahlt dafür 54 Euro Beitrag pro Jahr. Obwohl die negativen Folgen des Umzugs der LVA-Klinik seit Jahren erwartet worden waren, dürfte der prozentuale Anteil, den die Klinik am Tourismus hatte, für manche Ãœberraschung gesorgt haben, vor allem auch im Umland. Für Weinähr sind die neuen Zahlen insofern wichtig, als der Anteil der Gelbach-Gemeinde am Tourismus innerhalb der VG Nassau mit einem Schlag von bisher weniger als zehn Prozent auf nunmehr knapp 20 Prozent gestiegen ist. Die Zahl der Ãœbernachtungen liegt in Weinähr bei etwa 10.000 pro Jahr. Dabei darf nicht übersehen werden, dass auch Weinähr schon bessere Zeiten im Fremdenverkehr gesehen hat: In den 80-er Jahren wurden hier bis zu 25.000 Ãœbernachtungen gezählt. Dennoch hat der Vorsitzende des Vereins für Heimat und Touristik, Sven Bender, bereits gefordert, dass in Zukunft die Aktivitäten der TNL sich auch stärker auf Weinähr und Obernhof konzentrieren müssten. Bisher sei zu viel Geld nach Nassau geflossen, was mit den jetzt veröffentlichten Ãœbernachtungszahlen nicht mehr zu rechtfertigen sei. „Weinähr hat von der Mitgliedschaft im TNL bisher wenig gehabt“, sagte Bender. Deshalb müsse über eine Fortsetzung der TNL-Mitgliedschaft durchaus nachgedacht werden, sollte sich an der gegenwärtigen Situation nichts ändern. „Für 54 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr müssen wir viel Bier zapfen.“
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