Luise Scherer feiert heute ihren 85. Geburtstag
8. April 2008
Luise Scherer geb. Petry – seit 46 Jahren die „gute Seele“ des Weinkellers „Giebelhöll“ – feiert am heutigen Dienstag ihren 85. Geburtstag. Geboren wurde sie als fünftes von sechs Kindern am 8. April, 1923 in Mayen. Im Jahr 1937, mit 14 Jahren, musste sie als Teil staatlicher Erziehung für acht Monate nach Schleswig-Holstein ins so genannten „Landjahr“. Anschließend machte sie eine Lehre als Schuhverkäuferin.
Von 1942 bis 1945 ging sie als Haustochter bei Oberbürgermeister Dr. Müller Schlenkhoff nach Weimar. Nach Kriegsende verließ sie die russisch besetzte Stadt und machte sich zu Fuß auf den Heimweg nach Weinähr. Dorthin waren ihre Eltern gezogen, nachdem ihr Mayener Haus bei einem Bombenangriff zerstört worden war. Luises Bruder, Pater Xaverius Petry von den Arnsteiner Patres, hatte den Eltern eine Wohnung besorgt. Silvester 1945/46 lernte Luise Scherer ihren Mann Hubert Scherer kennen, der 1945 schwer verwundet aus der Gefangenschaft kam. Am 17. April 1949 heirate das Paar. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Edmund, Dorle und Inge.
1962 gründeten Hubert und Luise Scherer den Weinkeller „Giebelhöll“, zunächst als eine Straußwirtschaft, die nur im Sommer drei Monate lang geöffnet werden durfte. In Abschnitten wurde die Giebelhöll immer weiter ausgebaut. 1967 erhielten Scherers eine Vollkonzession, und 1972/73 wurden alle Kräfte mobilisiert, um den Weinkeller zu seiner heutigen Größe umzubauen. Für beide galt damals der Spruch: „Wir halten zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten.“
Trotz Arbeitsbelastung und Entbehrungen wurde Luise Scherer im Jahr 1968 zur Obermöhne gewählt, ein Amt, das sie 14 Jahre lang innehatte. Vor allem an Fastnacht hat ihr dies viel Freude gemacht. Heute ist sie noch Ehrenobermöhne.
Nach dem Tode ihre Mannes im Jahr 1998 führte sie die „Giebelhöll“ weiter – mit Unterstützung ihrer Töchter, deren Ehemännern und Enkelkindern. Als ein großes Geschenk empfindet sie, dass sie bis auf den heutigen Tag in der Küche mithelfen kann, dies sind immerhin bereits 46 Jahre!
Großes Gottvertrauen begleitete sie in ihrem Leben. Dass sie noch rüstig, gesundheitlich und geistig auf der Höhe ist, empfindet sie als nicht selbstverständlich. Deshalb hat sie sich entschlossen, statt zugedachter Geschenke für die José-Carreras-Leukämie-Stiftung zu spenden.
- Lesen Sie auch die ganze Geschichte der „Giebelhöll“ hier.