Weinährer Wald wirft weiter Gewinn ab
5. Dezember 2013
Abweichend vom ursprünglichen Plan hat die Ortsgemeinde Weinährer im laufenden Forstwirtschaftsjahr ein deutliches Plus mit ihrem Wald erwirtschaftet. Dies erklärte der stellvertretende Leiter des Forstamts Lahnstein, Roland van der Rünstrat, am Mittwochabend im Gemeinderat. Er rechne mit einem Überschuss von rund 20.000 Euro, sagte van der Rünstrat. Prognostiziert worden war ein ausgeglichener Haushalt ohne nennenswerten Überschuss. Insgesamt habe die Ortsgemeinde Weinähr in den letzten fünf Jahren rund 125.000 Euro Gewinn aus dem Holzverkauf erzielt.
Dies hat allerdings seinen Preis, wie der neue Revierförster Philipp Gräf erläuterte. So muss die Ortsgemeinde im kommenden Forstwirtschaftsjahr 2014 allein 10.000 Euro in die Wegeinstandsetzung investieren. Die gleiche Summe fließt in Betriebskosten und Beiträge der Gemeinde. Bei einem Holzeinschlag von 900 Festmetern und einem Verkauf von 803 Festmetern rechnet die Gemeinde mit einem Ertrag von fast 24.000 Euro nur aus dem Holzverkauf. Der gesamte Forstplan weist einen Ertrag von 49.000 Euro und einen Aufwand von 52.000 Euro aus, so dass sich ein leichtes Minus von 3000 Euro ergibt. Allerdings drehte das Ergebnis in den vergangenen Jahren in der Regel noch ins Plus.
Eingeschlagen werden sollen 40 Festmeter Eiche, 360 Festmeter Buche, 350 Festmeter Fichte, jeweils 50 Festmeter Douglasie und Kiefer sowie 20 Festmeter Lärche. Van der Rünstrat sagte weiter, dass voraussichtlich in zehn Jahren die älteren Fichtbestände, die nach dem Kriege gepflanzt worden waren, gefällt sein werden. Sie leiden unter Umweltschäden, vor allem aber unter ungeeigneten, weil zu trockenen Standorten. Wirtschaftlich sei der Fichteneinschlag sinnvoll, weil Fichtenholz derzeit gute Preis am Markt erziele.
Ortsbürgermeister Mathias Schliemann sagte, dass voraussichtlich schon im nächsten Jahr die Frage einer Kommunalisierung der Revierförsterstelle auf der Tagesordnung stehen werde. Er selbst sehe solche Ãœberlegungen, wie sie beispielsweise in der Nachbargemeinde Winden angestellt werden, allerdings skeptisch. Die Ortsgemeinde Weinähr sei mit dem Forstamt Lahnstein bisher „sehr gut gefahren“.
Schliemann verabschiedete den bisherigen Revierförster van der Rünstrat, der 27 Jahre das Forstrevier Weinähr leitete und sein Amt im Sommer an Philipp Gräf abgegeben hatte, und bedankte sich für die gute, stets vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde. Einen Dank, den Roland van der Rünstrat gerne erwiderte. Der Ortsgemeinde Weinähr machte er ein Kompliment: Nachdem er einst von Nassau nach Weinähr gezogen war, ziehe ihn heute überhaupt nichts zurück in die Nachbarstadt.