Weinähr gehört zum Schatzkästlein der Weinkönigin
3. Oktober 2007
Wenn die Mittelrhein-Weinkönigin Christina Wagner (21) über Weinähr, Obernhof und den Lahnwein spricht, gerät sie ins Schwärmen: „Ich bin Feuer und Flamme für die Lahn-Winzer; die Lahn, das ist ein richtiges kleines Schatzkästlein“, sagte die Koblenzer Majestät bei einem Empfang im Arnsteiner Hof heute Vormittag. Edmund und Anne Scherer hatten zu ihrem schon traditionellen „Tag des offenen Weinkellers“ eingeladen – in diesem Jahr aus einem ganz besonderen Anlass: Das Weingut Scherer feiert sein 120-jähriges Bestehen. Der Ur-Urgroßvater von Edmund Scherer kam nach einer Anwerbe-Aktion im Jahr 1887 von Ediger-Eller (Mosel) nach Weinähr, um den hier darniederliegenden Weinbau wiederzubeleben. Er begründete damit eine Tradition, die Edmund und Anne Scherer im Jahr 1976 mit Erwerb des Arnsteiner Hofes aufgriffen und bis heute erfolgreich praktizieren. Spätburgunder, Riesling, Scheurebe und Müller-Thurgau baut der gelernte Drucker Edmund Scherer, der 1987 seine Prüfung zum Winzermeister ablegte, auf rund einem Hektar Fläche an.
Zum 120. Geburtstag gratulierte auch der Vorsitzende des Obernhof-Weinährer Winzervereins Ernst Haxel, der an die gemeinsame Ausbildungszeit mit Edmund erinnerte. „Aus etwas Negativem wurde damals etwas Positives“, sagte Haxel. Der damals arbeitslos gewordene Setzer und Drucker Edmund Scherer habe sich auf die Familientradition besonnen und dem Weinbau verschrieben. „Ohne Edmund gäb’s heute vermutlich keinen Weinbau mehr in Weinähr“, sagte Haxel, der selbst landauf und landab als der „singende Winzermeister“ bekannt ist.
Beim Rundgang auf dem Arnsteiner Hof erwies sich Christina Wagner als ebenso charmante wie fachkundige Kennerin des Weinbaus. Kein Wunder, stammt die gelernte Winzerin doch aus dem bekannten Weingut Michael Wagner im Mühlental bei Ehrenbreitstein. In Kürze, so erzählte sie, will sie ihr Weinbau-Studium in Geisenheim beginnen. „Ich lebe für den Wein, der ist meine große Leidenschaft, da geht mir das Herz auf“, sagte sie. Das Amt als Weinkönigin mache ihr so viel Spaß, dass sie ihre „Regentschaft“ noch um ein Jahr verlängert habe. Doch bei allen Pflichten, die sie in Berlin oder anderen großen Städten als Repräsentantin des Mittelrheins zu erfüllen hat – die Lahn sei ihr ganz besonders ans Herz gewachsen, verriet sie. „Hier habe ich immer die herzlichste Aufnahme gefunden, das sind meine schönsten Termine.“
Gegen Mittag füllte sich der „Arnsteiner Hof“ zusehends mit Gästen, die zum Teil von weit her angereist waren, um in Weinähr und Umgebung zu wandern und anschließend gemütlich Rast zu machen. Gerne ließen sich die Gäste von Edmund Scherer durch den Felsenkeller des Arnsteiner Hofes führen, in dem der neue Wein bereits in riesigen Fässern und mächtigen Tanks zu edlen Tropfen heranreift. Zwischendurch gab Edmund, der „Herr der Reben und Puppen„, immer wieder mal einen lockeren Spruch von Heinz Erhard zum besten. Musikalisch sorgten „Die 2“, das sind Hans-Peter Dreis und Sven Bender, mit schmissigen Rhythmen für erstklassige Unterhaltung. Weitere Fotos sehen Sie hier.
Für Euer 120-jähriges die besten Wünsche für die Zukunft!
Leider konnte ich bei Eurem Fest nicht dabei sein!
Die besten Grüße
aus dem Berchtesgadener Land
Mathias Schliemann
Hi Leute,
auch wenn ich als Kellner des Arnsteiner Hofs nicht viel von der Weinkönigin mitbekommen hab (nettes Schnittchen *g*), muss ich dennoch sagen das ein solch majestätischer Besuch im Weinlokal sehr gut gemacht hat. Auch ein herzlichen Dank an alle Gäste die dieses Jahr wieder am Weinfest teilgenommen haben.
Bis denne
Euer Caspar